Blog aktuell wie nie

29 06 2010

Sodele, hab mich jetzt 3,5h mit einer lahmen Leitung, heimlich Runterladen von Picasaprogramm und dann Durchschlaengeln durchs portugiesische Menu (Picasa hat mir nun eine ganz neue Ordnerstruktur auf dem Memorystick gebastelt), Abstuerzen und sonstigen Widrigkeiten rumgeschlagen und der Blog sollte jetzt ganz aktuell sein:

-Alte Venezuelabilder beschriftet (Galerie funzt wieder, Picasa hat heimlich die Adresse geaendert und deshalb hat der Link nicht mehr getutet)

-Neuer Bericht plus Nachtrag und Vorankuendigung einer Geschichte

– „Wo startet ulmi“ heisst jetzt „Wo ist ulmi“ und ist hoffentlich zukuenftig einigermassen aktuell

-„Reisebekanntschaften“ und „Wo war ulmi“ aktualisiert

-aktuellste Bilder in der Galerie

Gleich werde ich die „Voyager 3“ entern und hoffentlich einen schoenen Platz fuer meine Haengematte finden und meine gestern erstandene einfache Variante taugt auch zum dort hinhaengen. Man kann schon seit Tagen, seit das Schiff im Hafen ist, drauf pennen. Morgen 12.00 geht der Dampfer los, flussaufwaerts.



Geschichten, die das Leben schreibt

29 06 2010

Ich hab`s mal wieder geschafft und eine mittellange Geschichte erlebt letzte Nacht. Da war wieder Einiges geboten. Den Bericht werd`ich auf der Amazonasfahrt (6 Tage) schreiben. Die Bilder sind schon in der Galerie.

Kurzfassung:

-Der Plan: zum Public-Viewing an der Ponta Negra gehen und Brasilien gegen Chile kucken. Danach noch der Band lauschen und ca. 18-19 Uhr (die Zeit ist hier 6h nach euch) mit dem Stadtbus zurueck in die Stadt (ist eine gute halbe Stunde ausserhalb)

-Die Ausfuehrung: Nach dem Spiel ein paar Chicks (portugiesisch: carottas) kennengelernt und heute morgen kurz vor 3 heimgekommen.



Nachtraege zu Manaus

29 06 2010

Noch ein paar Nachtraege zu Manaus:

Sol und Facundo aus ARG sind am gleichen Tag wie ich dann auch noch aufgekreuzt im Hostel, gegen Abend. Sie hatten es ab der Grenze per Anhalter probiert, sind dann aber nur per Taxi nach Boa Vista gekommen und mit einem Nachtbus spaeter nach Manaus gekommen. Wahrscheinlich bin ich gar nicht in dem Hostel gelandet, das Dominik mir empfohlen hat. Wie es sich herausgestellt hat gibt es statt Manaus Hostel auch noch tatsaechlich das Hostel Manaus. Laut Fillipe machen die das hier oefter und aendern einfach ihre Namen, weil die Reisenden ja nach den Namen suchen und je nachdem welcher Name gerade in den Reisefuehrern gelistet ist nennt man sich dann. Mein Reisehemd, dass im Canaima-Park ziemlich drekig geworden ist, habe ich mal in eine Lavanderia (Waescherei) gegeben und Geld dafuer investiert, dass es mal richtig sauber wird. Das Ergebnis: es riecht leicht, als ob es gewaschen worden waere, sieht aber noch genau so aus wie vorher. Das haett ich mit dem Reisewaschmittel im Waschbecken sogar noch besser hingekriegt. Auf einem Art Jahrmarkt, auf dem wir am So. waren gabs Viagra in Pulverform. Irgendwo im Dschungel hier in der Gegend gibt es die Pflanzen, aus denen es hergestellt wird. In der Hafenkneipe gibt es Biersaeulen wie am Ballermann (siehe Bilder). Beim Kauf des Tickets fuer das erste Stueck Amazonas nach Tabatinga mal wieder den Reisepass vergessen, den die hier ja immer sehen wollen. Also nochmal eine Ehrenrunde gedreht ins Hostel zurueck. Das Ding, das man auf der Strasse kaufen kann, aehnlich Empanadas in den spanischsprachigen Laendern, heisst Pastel und nicht Panel, wie zuletzt geschrieben.



Lernen Sie portugiesisch in 1h

28 06 2010

Sodele, anstatt nur bis Boa Vista zu fahren, bin ich direkt bis nach Manaus durchgefahren. Der Nachtbus ab Ciudad Bolivar ist am Di. um 21 Uhr vom Flughafen gefahren. Um 17 Uhr bin ich aber schon zum Flughafen, um nicht im dunkeln laufen zu muessen (ca. 30 min.). Im Gebaeude konnte man sich aber im Aufenthaltsraum platzieren und in der Glotze glotzen oder lessen. Meine Nebensitzerin im Bus war eine nette mittelalte Frau aus Ciudad Bolivar, mit der ich mich wackere 20-30 min. unterhalten konnte. Schlafen war eigentlich ganz passable. Leider gabs aber bestimmt 3-4 Kontrollen, bei denen Soldaten oder Polizisten an Bord kamen und Paesse kontrolliert haben. Um 7 Uhr am naechsten Morgen kamen wir in der Grenzstadt St. Elena an. Man haette ab Ciudad Bolivar auch einen direkten Bus nach Boa Vista nehmen koennen, allerdings waere das 75 (nach St. Elena) plus 30 bsf (weiter nach Boa Vista) gekommen. Der Bus ab Flughafen nach St. Elena hat aber nur 50 bsf gekostet. Leider dann in St. Elena gleich die erste schlechte Nachricht des Tages: Der Bus weiter nach Boa Vista fuhr nicht vom Terminal (ausserhalb der Stadt), sondern von irgendwo anders, vermutlich von der Grenze (auf der anderen Seite der Stadt, auch ausserhalb. Dann die uebliche Antwort: Taxi dorthin nehmen. Kostenpunkt 50 bsf. Plan B war dann, eine argentinische Schnitte (Sol) anzuschwaetzen, die dann fuer mich recherchiert hat: In der Stadt gibts Taxis bis zur Grenze fuer nur 10 bsf. Und die Stadt ist ca. 3km entfernt. Alles klar, Rucksack aufgeschwungen und losgelatscht. 2 Typen, die auch den Weg gelaufen sind angelabert und der zweite hat sich ein Herz genommen und mich bis zum Taxistand im Staedtle begleitet und auch den preis klargemacht. Allerdings sollte das Taxi erst noch voll gemacht werden. Und dabei war doch Ziel, den Bus um 8 Uhr zu bekommen, um in Boa Vista vor Besteigen des naechsten Nachtbusses D-Ghana kucken zu koennen.

Mein Begleiter hat mir noch ein Zettele von irgendetwas Religioesem ausgehaendigt und ich hab mit ihm mein Brot und den Kaese, den mir die nette Manuela aus Muenchen am Tag davor in Cd. Bolivar gekauft hat, geteilt. Kurz spaeter war das Taxi komplett und wir sind zur Grenze, was zum Laufen wohl starker Tobak gewesen waere. Fast haetts geklappt, dass das Taxi ohne Bezahlen abgedampft waere, aber da hat er nochmal zurueckgesetzt. Stempel abholen war locker. Danach wieder Sol mit Ihrem Macker getroffen, die es wohl auch nicht schneller zur Grenze geschafft haben. Zwischendurch noch den Busfahrer eines der Busunternehmen (fuer 30 bsf lt. Auskunft in Cd. Bolivar, also die perfekte Wahl), die nach Boa Vista fahren interviewt, weil der grade da stand. In 40 min solls losgehen. Mit den beiden Argentiniern dann den Weg Richtung Immigration von Brasil genommen. Im Vergleich zur litauisch-weissrussischen Grenze locker. Die brasilianische Tante hat nach der geplanten Aufenthaltsdauer gefragt. Geschaetzt sind das inkl. den Amazonas hoch zur Grenze nach Kolumbien knapp 15 Tage. Habe 30 angegeben und gesagt, dass man es als Rucksacktouri nie genau weiss. Sie gibt mir 20 Tage war dann die Antwort. Also auch in Brasilien haben sie es nicht kapiert, dass es doch gut fuers Land ist, wenn Touris da sind. Wie die meisten anderen Laender in Mittel- und Suedamerika ist die normalerweise erlaubte Aufenthaltsdauer 90 Tage! Habs dann hochgehandelt auf 30 Tage, kann ja sein, dass sich die Plaene aendern.

Der erste Geldautomat nach der Grenze hat mal wieder nicht mit der Visa funktioniert und so war beim Busticketverkauf gleich wieder handeln angesagt, was das ganze in bsf oder Dollar kostet. Vom Bus des bevorzugten Unternehmens haben wir nur noch die Ruecklichter gesehen. Die Beiden haben leider etwas getroedelt, ausserdem hatte Sol keine Gelbfieberimpfung (normalerweise Pflicht bei Einreise nach Brasil) und sie mussten sich noch informieren, wo sie das mal schnell herbekommt. Den Grenzern haben aber nicht gefragt. Dollar hat die Tante keine genommen, also kurz vor Abfahrt schnell die letzten bsf investiert und los gings. Auf einer abschuessigen Strasse hats der fahrer gut laufen lassen und so waren wir (5 Passagiere) in gut 2 Stunden schon in Boa Vista, Fussball kucken war also gerettet. Erstmal hats mir allerdings die Schuhe ausgezogen: Nachtbus nach Manaus =100 Reais (Ca. 45 Euro). In Doollar haette das fast die ganze Notfallkohle aufgefressen, also mussten Reais her. Info ueber Geldautomaten: Im Zentrum, Taxi nehmen. Klar, immer schoen die Taxis auslasten. Weitere Meinung ergab Geldautomat im Hospital nebendran. Dort hats nicht funktioniert, aber in der Naehe war eine Tanke, wo zumindest mit EC Kohle zu holen war. Zurueck im Terminal gemuetlich Sieg gegen Ghana genossen und in den Bus. Der hielt an jeder Milchkanne und sogar zum Abendessen in einem Kilorestaurant (ueblich hier, man bezahlt nach Gewicht). Dort gabs auch die atemberaubendste Klospuelung, die ich je gesehen hab: Das Wasser knallt waagrecht in Kaercherdampfstrahlermanier durch die Schuessel. Und das in Laendern, wo das Papier nicht in die Schuessel geworfen werden darf. Auch in der Nacht hat die Karre staendig gehalten und so war wieder maessiges Schlafen angesagt. Und noch eine Kontrolle, bei der die Jungs die Paesse sogar mit raus genommen haben und wohl auch das Gepaeck gesichtet haben. Allerdings wird einem in Brasil schonmal “Gute Reise” von den Kontrolleuren gewuenscht. Dieser Bus kaelter als der andere (hier in Suedamerika wird in Gebaeuden und Gefaehrten alles gnadenlos runtergekuehlt) So, dass man sich in Winterkleidung huellen muss. Schwachsinn! Um 10 waren wir in Manaus und mein Tipp von Dominik (Cd. Bolivar) war das Hostel Manaus. Keine Ahnung wo es liegt. Deswegen erstmal mit Haenden und Fuessen das erste Mal Stadtbus fahren und so hab ich mich ins Zentrum gezirkelt und in der Naehe des Hostels hat man mich rausgelassen. Ab hier begann dann mein Portugiesisch-Crashkurs. Das Vokabular ist sehr einfach zu merken und ohne Vorkenntnisse zu erlernen. Die Ausgangsfrage ist einfach nur das Wort “Hostel Manaus?”. Moegliche Antworten, beschrieben ist dabei immer zuerst die brasilianische Sprechweise und dann die deutsche Bedeutung:

Das ist dort hinten, nicht weit weg – Keine Ahnung, wo dieses Hostel ist

Dort hoch und die erste rechts, dort ist es dann schon – keine Ahnung, aber versuchs doch mal dort

Dort hoch (genau die gerade gekommene Richtung, Anm. der Red.) und dann links und dann ist es links – Aetsch, Baetsch, es ist doch dort, wo Du gerade hergekommen bist.

Am Platz San Sebastian, das ist 200m diese Richtung – Hol Dir doch Deinen Sonnenbrand. Es sind nicht 200m, sondern ein guter Kilometer.

“Hostel Manaus? Kenn ich nicht!” – Ich arbeite zwar 400m davon entfernt, kenn e saber trotzdem nicht.

Ungefaehr 1h spaeter war ich dann nassgeschwitzt und angekommen. Der entscheidende Tipp kam ausgerechnet von der Konkurenz (Hotel Manaus), wo die Zimmer ca. 80EUR kosten.Wie man sieht, erlebt man bei den Reisen von A nach B oft die interessantesten Sachen.

Das Hostel hier ist recht nett, mit Kueche. Leider kein Internet fuer Umme. Den ersten Tag das Leben auf der Strasse genossen, was im Vergleich zu Venezuela deutlich quirliger ist. Schon mal den Hafen gesehen, wo die ganzen Schiffe ablegen. Ausserdem endlich Bargeld, um auch mal was zu kaufen. Ueberall laeuft hier Musik auf den Strassen und in den Laeden. Abends sind dann auch noch 2 Vollgasrucksacktouris aus Goeppingen aufgekreuzt, die in Schlag auf Schlag-Manier sofort auf die Piste sind. Ich hab derweil lange mit einem Brasilianer (Fillipe) gesprochen, ueber Land und Leute. Spaeter waren wir noch in einer Kneipe um die Ecke, das seit ueber 40 Jahren von einem 73-jaehrigen Portugiesen gefuehrt wird, der auch noch jede Nacht bis Schluss da ist. Endlich kann man auch im Dunkeln auf die Strasse gehen. Die letzten Tage bin ich viel durch die Stadt geschlendert, Essen und Trinken an Strassenstaenden probiert, auf Maerkten rumgelungert. Aehnlich den Empanadas in den spanischsprachigen Laendern gibts hier Panels, gefuellt mit Fleisch oder Kaese. Trinken kann man z.B. Kokoswasser direkt aus der Kokosnuss mit dem Strohhalm (der Rest des Fleisches laesst sich hinterher im Mixer in den Fruchtsaft mixen) Mit Fillipe konnte ich einige einheimische Spezialitaeten sehen und auch probieren. Eine Pflanze betaueubt einem den ganzen Mund. Die lokalen Fruechte sind Cupuacu und Acai.

Die Menschen sind ueberwiegend freundlich, offen sowieso. Bei Fillipe hab ich dann schon eine Anlaufstation, falls ich nach Sao Paulo gehen sollte, ausserdem hat er mir sein Mueckenspray (gutes Zeug vom Militaer) ueberlassen. Die Preise fuer die Schiffahrt hab ich mittlerweile abgecheckt und morgen kauf ich wohl das Ticket und die Haengematte, in der gepennt wird. Mittwoch gehts dann los und ca. 6 Tage spaeter sollte ich dann in Tabatinga an der brasilianisch-kolumbischen Grenze ankommen (Rein geographisch heisst der Amazonas flussaufwaerts von Manaus uebrigens Rio Solimoes).  Grenzuebertritt zu Fuss ins kolumbianische Leticia, von wo aus man nur aus der Stadt rauslaufen muss, um in den Dschungel zu kommen. Vielleicht kann ich tatsaechlich Dominiks Tipp nutzen und an der Uni dort Kontakt zu Studenten/Professoren bekommen, die mich zu den Indigenos in den Dschungel mitnehmen. An Bord der Schiffe gibt es fernsehen und so sehe ich die Viertelfinals auf dem Amazonasdampfer. Ganz nach meinem Geschmack. Halbfinale und Finale dann wohl in Leticia mitten im Dschungel. Morgen (Mo.) spielt Brasil und eine halbe Stunde Busfahrt entfernt gibts an der Ponta Negra (Bruecke ueber den Rio Negro) Public Viewing mit anschliessender Live-Band. Mit Fillipe haeng ich vie ab und er zeigt und erklaert einem viel und hilft ab und an mal bei der Recherche von z.B. Bootspreisen. Die letzten beiden Abende hab ich versucht, Brot zu backen. Ohne die richtigen Verhaeltnisse der Zutaten zu kennen und noch selten mit Hefe gearbeitet, hats allerdings mit dem Aufgehen des Teigs bisher noch nicht geklappt. Brasilianische Trockenhefe verhaelt sich zudem vielleicht auch anders. Allerdings schmeckt so ein kleines Brot dann doch, wenn man die steinharte Kruste mal geknackt hat. der Strasse und durch Gespraeche mit Fillipe schon Einige Besonderheiten Brasiliens kennengelernt. Dies gibts dann mal zu gegebener Zeit zu lesen, wenn ich laenger hier war. Ca. 500km flussabwaerts war an diesem Wochenende “Parintins”, ein grosses heutzutage leider ueberkommerzialisiertes Fest, be idem 2 Gruppen in einem gesangs-, tanz- und kostuemtechnischen Kampf gegeneinander antreten, kostuemiert aehnlich wie beim Karneval. Waehrend die eine Seite darbietet, muss sich die andere Seite moeglichst ganz ruhig verhalten, sonst gibts Abzuege. Das Wetter ist hier noch ein Tick heisser und die Luftfeuchte scheint auch hoeher zu sein. Mit den Moskitos haelt es sich hier auch noch in Grenzen. Gruessle ond Adele aus Manaus.



So gehts weiter

21 06 2010

Auf der Tour hab ich mich entschlossen, nicht auch noch die Tour zum Roraima zu machen. Sind 6 Tage fuer entsprechend viel Geld und obs das wirklich wert ist und ich seh noch genug Berge in den Anden. Ausserdem haben wir die Tafelberge auch schon vom Flieger und im Nationalpark Canaima gesehen. Und seit heute weiss ich, dass Gert vom Hostel immer noch keine Bolivares fuer mich hat. Das Geld-Hick hack ist also ein weiterer Grund. Fahre morgen (Di.) Nacht mit dem Bus nach Santa Elena an der Grenze und such mir dort einen Bus nach Boa Vista in Brasilien. Freu mich schon auf Geld abheben, vernuenftig essen und abends aus dem Haus gehen und Bissle ins Nachtleben. Ausserdem auf die WM-Spiele in den Kneipen. Irgendwann werd ich dann wohl nach Manaus gehen, von wo aus man am Besten zu Amazonasfahrten startet. Aber erst nach Ende der WM geh ich wohl an Bord. Der nette Ami, den ich auf der Tour getroffen hab und mit dem ich im Camp im Zimmer war, hat mir seinen Lonely Planet geschenkt. Will zwar ohne Reisefuehrer reisen, nehm ihn aber mal mit informier mich und kann vor allem auf der Bootstour sicher viel lesen und das Ding dann hinterher weiterverschenken.



Nationalpark Cunaima: Salto Angel / Cascadas Salto Sapo

21 06 2010

Fr. bis So. war ich auf einem Ausflug zur Top-Sehenswuerdigkeit in Venezuela: Der Salto Angel, ca. 980m faellt das Wasser. Noch beeindruckender war allerdings der Weg zwischen Felsen und den runterstuerzenden Wassermassen bei den Cascadas vom Salto Sapo (siehe Poserfotos hiter den Wassermassen). Am besten kuckt ihr euch die Bilder an. Man kommt dort nur mit dem Flieger hin, bezahlt hab ich per Ueberweisung innerhalb Deutschlands an die Schwester des Hostelbesitzers und bin kurzentschlossen schon Freitag mit, weil das nette Paerchen Sean (Australien) und Claire (England) auch an dem Tag los sind.



Hoellentrip bei Feinkost-Zipp

21 06 2010

Sodele, der Trip nach Ciudad Bolivar war ja recht abenteuerlich. “Hoellentrip bei Feinkostzip”, diese Sendung gabs (oder gibts noch?) mal im SWR. Laut Alain vom Hostel auf der Isla sollte die Faehre von Punta de Piedras um 8 morgens fahren, so dass ich ca. Mittag am Festland bin, um noch am frueheren Abend sicher in Ciudad Bolivar im Hostel Amor Patrio unter deutscher Fuehrung anzukommen. Also 6.30 mit Taxi zur Faehre. Info bei der Faehre ergab, dass sie nachmittags um 14 Uhr faehrt. Super! Also bei einem Taxifahrer nach der anderen Firma erkundigt. Das war dann die Expressfaehre, welche “schon” um 12 fuhr. Ticket gekauft (doppelt so teuer, aber mit 10 Euro immer noch billig). Der Verkauefer wollte mich noch um ein bsf bescheissen und hat behauptet, er hat kein Wechselgeld. Habs aber gemerkt und kann zumindest so viel spanisch, es mir zurueckzuholen. Die Faehre war einigermassen puenktlich nach 14 Uhr am Festland. Sachen wieder weiterreisefaehig sortiert, Geldautomat probiert (Fehlanzeige) und raus auf den Parkplatz. Ca. 15 Taxifahrer (und das obwohl alle anderen Passagiere schon weitergefahren waren) und sonstige Banditos mit Mitfahrgelegenheiten schreien dann auf einen ein. Taxifahrt nach Ciudad Bolivar sollte 120 bsf kosten. Es gibt aber immer auch Busse. Angeblich faehrt auch noch einer um 19 Uhr. Problem dabei ist nur, dass man dann mitten in der Nacht ankommt und Cd. Bol. ist ein heisses Pflaster, soviel wusste ich. Problem war aber auch, ob man den Taxifahrern vertrauen konnte, auch wenn sie scheinbar alle ein offizielles Hemd trugen und lizensierte Karren hatten. Hin und her diskutieren wars mir erstmal zu teuer, um gleich mitzufahren. Im ersten Moment wird man ja gerne mal abgezockt. Also erfragt wo der Terminal (de Pasajero), immer der zentrale Platz fuer Saemtliche Transportmoeglichkeiten (Busse, Taxis, por puestos (Mitfahrgelegenheiten)) und schon losgelaufen. Das konnten die Jungs aber nicht mit ansehen und wollten weiterverhandeln. Vorschlag war dann, auf die naechste Faehre zu warten, um das Taxi voll zu machen. Guter Plan, so konnt ich mir serioese Mitfahrer suchen, was es deutlich sicherer macht und den Preis teilen (was sich aber rausgestellt hat, dass das mit Teilen nix wird) ist ja auch super. 15 Uhr sollte es losgehen. Also gemuetlich Brasilienspiel gekuckt. Nach 15 kam dann wieder der Typ mit der alten Karre und hat erklaert, dass die Faehre eine andere Firma ist und woanders ankommt und dass alle anderen Taxifahrer jetzt weg sind. Das war ausgerechnet der mit der unserioesesten Aufmachung. Einen wartenden Passagier hab ich gefragt obs sicher ist und dann bin ich halt mal mit. Mein Vorschlag war dann, dass wir doch zum anderen Hafen fahren koennen und dort die anderen Leute holen. Sind dann aber zum Terminal, weil dort auch Passagiere “gesammelt” werden. Dort wurde ich dann hektisch an einen anderen Fahrer uebergeben und ich durfte an den ersten erstmal 20 bsf abdruecken (2, 3 euros). Der hat mich dann zu seinem Auto geschleift und ich war der erste und sollte den Rucksack in den Kofferraum packen. Ja klar, dann hat er mich. Hab ihm gesagt, ich warte dort unter dem Daechle. Bei einem anderen Passagier mit anderem Reiseziel ueber die Serioesitaet des Fahrers erfragt und alles i.O., Nur lizensierte Taxis duerfen in Puerto La Cruz aufs Terminalgelaende. Ca. 1,25 h spaeter hatte er die restlichen Fahrer zusammengetrommelt und es ging ans Zahlen. 100 bsf sollte es kosten, hatte aber nur noch 85. 15 wollte ich bescheissen oder zumindest behalten weil es letztes lokales Geld war, also hab ich ihm erklaert, dass ich nur 70 hab. Drauf eingelassen hat er sich nicht, also vorgeschlagen den Rest in Dollares zu bezahlen. Die Frauen, wo man das zentral bezahlen muss (und Reisepass muss man auch zeigen, das ist die Schizophrenie mit den Zustaenden in solchen Laendern) nahmen aber keine Dollares und ich solls mit dem Fahrer aushandeln. Er war zumindest so flexibel, die Bezahlung zu mischen also hab ich mal seinen vorgeschlagenen Kurs akzeptiert. Dann gings ans Umrechnen, wo ich dann die Mitfahrer involviert habe, die mein Alter waren und anstaendigen Eindruck machten. Auf einmal wollte er dann 50 bsf mehr, weil ich ja direkt ins Hostel wollte. Habs natuerlich versucht, weg zu diskutieren, aber die Mitfahrer haben bestaetigt, dass das i.O. ist und alles was weiter als Terminal ist nochmal extra kostet. Na gut, also die neue Summe umrechnen und da hab ich dann den Spiess umgedreht und ihn verwirrt. Er hat sich dann fuer die restlichen 80 bsf (von 70 die ich hatte auf 150, die es kostete) beim Umrechnen verrechnet. Er musste ja auch schon fahren und nebenher mit mir diskutieren. Das hab ich natuerlich fuer mich behalten. Als dann alles geregelt war hat sich das ganze Auto unterhalten und es war natuerlich eine Attraktion einen Deutschen an Bord zu haben. Die Fahrt war dann selbstverstaendlich rasant und 4h spaeter waren wir in Cd. Bolivar. (Der Bus sollte angeblich 5h brauchen fuer die gleiche Strecke. Ueber die Abfahrtszeit des Busses gabs auch Angaben von 15 Uhr bis 19 Uhr). Die Frau mit Kind ist am Terminal ausgestiegen. Sind dann durch irgendwelche kleinen Gassen gekommen und da hat er ploetzlich wieder angefangen diskutieren, weil er den Rechenfehler offensichtlich bemerkt hat. Da die Frau mit Kind raus war und (so dachte ich) sonst nur noch ein Passagier dabei war schwante mir schon Uebles, dass ich jetzt am Anfang der Reise dran bin und die Jungs mich abziehen. Sind dann aber an der naechsten Kreuzung an der Kathedrale abgebogen und dort war das Hostel. Gert kam dann auch gleich runter. Was natuerlich noch nicht geklaert war, war der Dollaranteil. Also diskutier, diskutier. Gert hat den Taschenrechner geholt, ich hatte mich ja bloed gestellt und der Fahrer deswegen Gert drauf angesprochen. Hab ihm dann statt 11 12 Dollar gegeben und alles war gut. Ziel war, am gleichen Tag in die Posada zu kommen und das sicher, was geklappt hat. Und die 150 bsf fuer die Fahrt waren laut Gert ein guter Preis. Bin also fuer ca. 30EUR (30 weil sich mittlerweile rausgestellt hat, dass die Abhebung einen beschissenen Kurs ergeben hat) 4 Stunden=300km Taxi gefahren. Eine aufregende Tour, mittlerweile war es 21 Uhr. Aber eine gute Erfahrung und guter Spanisch-Crash-Kurs. Unglaublich, wie fliessend man auf einmal reden kann, wenns gilt.



Neue Bilder/Berichte demnaechst

17 06 2010

Leider will der Hostelbsitzer hier nicht, dass ich Bilder runterlad etc. blabla (ich soll doch ins Internetcafe). Weitere Bilder (unter anderem vom beruehmten Sonnenuntergang) und Berichte deswegen ein anderes Mal.



Cuba sin Fidel / No tengo dinero

17 06 2010

Sodele, die meisten Bilder von der Isla de Margarita habt ihr gesehen. Auf der Isla hab‘ ich meistens nicht viel unternommen, ausser das Leben zu entschleunigen, irgendwo abzuhaengen (Fischmarkt, Plaza Bolivar am Strand, auf anderen Plazas, Panaderia mit einem Cafe con Leche), die Leute und das Leben zu beobachten, den herausragenden beruehmten Sonnenuntergang geniessen. Gleich am Mi. hab ich dann die Inselrundfahrt mit dem Hollaender und den Pauschaltouris gemacht. Ging los in Juan Griego, wo wir uns die Werft angekuckt haben. Dabei auch von der geplanten Wasserung des Bootes am Sa. (siehe Bilder) erfahren. Wieder im Bus gabs erstmal Cuba Libre, der hier auch Cuba sin Fidel, Kuba ohne Fidel genannt wird (Achtung, Wortspiel!). 6 Cuba Libre spaeter haben wir gesehen. Einen bzw. angeblich den (ja klar) Souvenirshop angekuckt. Dort gab es Big Mamas mit Fruechten in der Hand als Figuren und Figuren von der Virgen del Valle (Jungfrau des Tales), die grosse Heilige der Insel. Stirbt jemand, wird so eine Figur in der Kirche aufgestellt. Ausserdem gabs Perlen, weisse von ganz oben, schwarze aus der Tiefe, rote mit dem Einfluss von Korallen. Sind nach La Asunción mit seiner Kirche, der Figur des gefangen gehaltenen Maedchens auf dem Platz und in das Fort oberhalb des Dorfes. Kirche mit der grossen Figur der Virgen del Valle haben wir auch angekuckt. Einen Markt in Porlamar sollten wir noch ankucken, die Strasse dorthin war aber gesperrt. Also Mittagessen. Danach einige Straende angekuckt. An einem davon wird die Strasse gesperrt damit die Leute Sport machen koennen und es gibt eine Open Air-Muckibude im Sand. Im Naturpark (Bilder) gabs Zuckerrohrsaft und noch ein anderes Gesoeff aus der Pflanze und Zuckerrohr zum Kauen von der charmanten Naomi gereicht. Am Ende noch ein paar Straende gesehen, fertig. Vom Cuba sin Fidel gabs dann Sodbrennen. Noch 3 Tage Strandurlaub gemacht. Dort auch mal Meeresfruechte und Fleisch gegessen (mixto Mar y Terre). Gleich drueber her gemacht und Foto deswegen vergessen. Ausserdem konnte man dort entspannt Fussball kucken und generell entspannen. Ansonsten viel Zeit drauf gegangen, um zu versuchen, Geld zu bekommen am Automaten. Ist hier alles vom Praesident kontrolliert und aufgrund der chaotischen Zustaende bekommen Auslaender fast nie Kohle am Automat. Mit der Kreditkarte hat es noch nie geklappt (Automaten kaputt oder ich komm ein Stueck weit bei den Abfragen und dann ist Schluss), mit der EC einmal (mein engagiertes Schwesterherz hat mit der Bank geregelt, dass ich die Gebuehren dafuer zurueck komme, nur KK-Abhebung ist normalerweise umsonst). Dann werden immer entweder die ersten oder letzten beiden Ziffern einer persoenlichen irgendwelcher Personalien abgefragt. Aber welche sind gemeint. Perso, Pass? Eine Variante war auch die Postleitzahl. Geklappt hats bei dem einen Mal mit den letzten vier Ziffern der Personummer. Alles nicht so einfach in diesem Land mit dem Geld. Deswegen gabs auch schonmal nur ein Bier zum Abendessen oder einfach mal den ganzen Tag gar nix.
Ein kleiner Exkurs zum Thema Land, Leute, Leben gibts auch bald unter “Kultur”.
Jetzt bin ich in Ciudad Bolivar. Die Anreise vorgestern mit Faehre und letztendlich billigem Taxi (fuer4 Stunden) war sehr abenteuerlich (aber dafuer sicher und die richtige Wahl) und dauerte von 6.30 bis 21.00. Ist eine eigene Geschichte, Bericht folgt.
Ansonsten haengt man als Reisender hier oft ab, sitzt einfach nur da, beobachtet, denkt nach, spricht mit den Leuten auf der Strasse. Im Hostel gestern Sean (Australien) und Claire (England) kennengelernt und spontan statt Bericht schreiben 4h geschwaetzt. Habe denen meine Karten von der Isla geschenkt, ich habe von ihnen Mango und heute morgen Fruehstueck mit Bananen bekommen. So waescht eine Hand die Andere, lebe ja gerade recht sparsam wegen Geldthematik. Und so geht es eben immer irgendwie weiter. Beim Bericht fertigschreiben hockte ich gerade vor einer (ich denke) Uni, weil ich ins Hostel nicht wieder rein konnte weils noch frueh am morgen war und man hier immer klingeln muss. Die chickas hier kucken einen besonders nett an und gruessen auch. Meine ReZe ueberweist jetzt Kohle zur Schwester des Hostelbesitzers innerhalb Deutschlands und so bezahle ich die Uebernachtungen, die Angel Falls-Tour und noch zusaetzlich, um hoffentlich Bolivares von ihm zu bekommen, wenn er wieder oertliches Bargeld hat. Plan ist dann Mi. weiterzureisen, Richtung Brasil. Dort gibt es noch Touren auf den Roraima, ein Berg in den Tafelbergen (Gran Sabana). Mal sehn ob ich die auch noch mach. Kostet zwar wieder ordentlich, soll aber toll sein und gehoert fast dazu.
Online bin ich gerade uebrigens in einem anderen Hostel, in meinem ist der Rechner mal runtergefallen und zu kompliziert zu reparieren und deshalb hab ich gestern hier gefragt, als ich hier war um nach Geldtransfer zu fragen (auch Deutscher). Dort mit 2 Schotten geschwaetzt, haben auch nur einmal Geld mit Karte bekommen.

Uebrigens: immer auch mal bei den Unterpunkten des Kapitels “Die Reise” nachkucken, schaffs nicht immer an alle den Newsletter zu schicken.



Herr Ulmer!

8 06 2010

Sodele, die Abschiedstraenen sind getrocknet und jetzt hock ich auf der Isla in einem Internetcafé zwischen den venezolanischen Chicks und sende nach kurzer Orientierung im spanischen Windows die ersten Meldungen ins Heimatland. Am Sonntag beim allerletzten Treffen am schoenen Neckarstrand noch ein paar Beers, paniertes Schnitzel mit Salat, Kartoffelsalat und Extraportion Spaetzle gegessen gings dann am Montag los: Frueh (entschuldigt, die lateinamerikanische Tastatur kennt keine Umlaute) am Morgen sind wir also von der schoenen Bischofsstadt gestartet und waren auch puenktlich trotz zaehem Verkehr, um kurz nach 9 am Flughafen Frankfurt. Am Condor-Check in-Schalter war nicht viel los und ich bin gleich dran gekommen. Leider die erste schlechte Nachricht: Die Schnitte wollte mir keine Boardingkarte geben, weil ich ja kein Weiter- und Rueckreiseticket habe, um den Einreisebehoerden nachzuweisen, dass ich innerhalb einer bestimmten Zeit wieder ausreise und auch nicht zum Scheinasylant werde. Also gut, die Ausreden hatte ich ja schon zurecht gelegt: Habe beim Generalkonsulat Venezuelas in Hamburg angerufen und die meinten, es ist nichts noetig zur Einreise (schriftliche Antwort aus Berlin war anders, aber das muss ja keiner wissen). Ausserdem hat die Internetseite des Auswaertigen Amtes genau das vor Kurzem aus Ihrem Text genommen. Naja, hat aber nix genutzt und da hat die Schnitte Ihre Kollegin gerufen (ich bin ja extra zu einer hin, bei der ich mir gute Chancen ausgerechnet habe), die dann bei irgendeiner Stelle in Frankfurt angerufen hat.
Die Zwischenzeit hab ich schonmal damit verbracht, die Schnitte in einen Small Talk zu verwickeln. Meinen Platz im Condorbomber hat sie mir auch schonmal eingetragen. 10 Minuten spaeter kam die andere Tante dann zurueck und hat schon den Kopf geschuettelt, schlechte Nachricht, blablabla und sie muessen ja Strafe zahlen, wenn einer abgelehnt wird und wieder zurueckfliegen muss. Ich solle mal zum Ticketcenter von Condor gehen und einen Nachweis (sprich Ticket) organisieren. (Zwischenbemerkung: Wenn hier manchmal wirres Zeug steht, wars die spanische Rechtschreib- und Grammatikkorrektur…) Alles klar, die Olle dort war nicht sonderlich freundlich und hat mich zu Reiseagenturen um die Ecke oder anderen Fluganbietern geschickt. Klar, Condor verkauft ja sonst keine Tickets. Also, rum ums Eck. Die Airline dort mit den arabischen Schriftzeichen war nix fuer mich, schliesslich wollte ich ja auf die Isla und nicht in ein Terrorcamp in der Wueste. Deshalb zu Obamas (hier gibts wohl auch kein “Apostrof oben”) Jungs von American Airlines. Im Yes we can-Stil hab ich ihm das auch flugs verklickert. Er war jedoch nicht so der Wir schaffen alles-Typ und hatte etwas Schwierigkeiten, die Situation komplett richtig zu verstehen. Auxh hatte er nicht so ganz dran gedacht, dass ich vielleicht nicht grade Stunden Zeit hatte. Es erinnerte mehr an das “Manana, manana” meines Reiseziels. Aber er war sehr freundlich und hat sich stark bemueht und ist dann meinen Ansagen und Unterstuetzungen gefolgt. Seine amerikanischen Kumpels wurden auch immer mal wieder hinzugezogen und so konnte ich auch gleich noch mein Englisch testen. Alles klar, hin und her, laber laber, wusste er dann auch irgendwann Bescheid, dass ein Flieger raus aus Venezuela reicht, egal wohin. Gelandet ist er dann bei einem Flug von Caracas nach Sao Paolo. Wunderbar hab ich mir gedacht, vielleicht kann ich den ja dann sogar nutzen und eben schon frueher nach Sao Paolo, bin ja flexibel. Nach etwas Nachbohren hat sich dann rausgestellt, dass die 2200 EUR fuer einen Flug von Caracas nach Miami und dann erst nach Sao Paolo gedacht sind. Ja klar, Bandito, da machen wir doch lieber nur Caracas-Miami fuer 800 Euronen. 2200 haette ich auch nicht auf der Kreditkarte gehabt, da haett ich dann noch Papa anpumpen muessen.
Zwischenzeitlich noch druebernachgedacht, wenn ich jetzt bei Bezahlung noch die PIN der KK eingeben muesste: Weiss ich die denn??? OOOoops, hab zwar ein paar Probeabhebungen gemacht, aber die Nummer mir noch nicht gemerkt und eine Notiz dazu in den Sachen meines Alltags hinterlegt. In Rottenburg. Kurz abgecheckt war es dann aber mit unterschreiben getan. Sauber. Der nette Mann hat mir dann das Ticket noch mit 3 Kopien uebergeben, da ich das ja an die Airline zurueckschicken kann, um angeblich die komplette Kohle zurueck zu bekommen. Und die Post in meinem Zielgebiet ist ja unzuverlaessiger als die Deutsche. Die Tickets geschnappt und ab zum Condor-Schalter zu meiner Bekannten. “Herr Ulmer” hat sie dann auch schon auf 10 Meter Entfernung gerufen. Ticket hingeknallt, alles klar. Sie hat glaub ich nicht mal auf das Datum des Flugs gekuckt. Aber gut, Hauptsache ich bin dabei. Musste dann auch gleich Richtung Gate und nach einer kurzen Verabschiedung von den Eltern hab ich mich dann in der Schlange bei der Gepaeckkontrolle wiedergefunden. Da wurde der Flug auch schon ausgerufen. Jetzt blos nicht auf das letzte Stueck alles vergeigen. Hat dann aber noch gut gelangt und wir mussten noch auf Umsteiger warten. Im Bomber drin hatte ich einen laessigen Platz in der mittleren Reihe und alle 3 Plaetze alleine, hat die Schnitte gut gemacht. Kurz nach dem Start aber die naechste schlechte Nachricht: kein frei Saufen fuer die Holzklasse. Naja, wenigstens einen Drink (meine Wahl natuerlich Bloody Mary) gabs for free. Zwischen chillen, pennen, lessen, Condorkino kucken hab ich mir dann nochmal den Text des Auswaertigen Amtes reingezogen, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob die 90 Tage als normal maximale Aufenthaltsdauer richtig waren, die die Condor-Tante erzaehlt hat. Na klar, es waren 60! Und mein Miamiflug war genau 90 Tage spaeter. Super, alles fuer den A… oder was? Das Feld “Rueckreisetermin” im Immigrationswisch erstmal freigelassen. Hab dann mal die nette Flugbegleiterin ausgefragt und sie hat noch nie von Problemen gehoert. Alles klar, wird schon klappen. Bomberpilot Felix hat uns dann sauber ueber den grossen Teich gezirkelt und nach einer Zwischenlandung auf Antigua sind wir dann noch ruebergehuepft auf die Isla de Margarita. Beim Anstellen am Integrationsbehoerdenschalter schonmal ein paar Ausreden auf Spanisch zurechtgelegt. Hat dann aber anstandslos geklappt und alle Stempel wurden vom toppmotivierten Mitarbeiter reingenagelt.
Zuerst alle wichtigen Unterlagen diebstahlsicherer verpackt und dann durch eine Gepaeckscannung raus in die Flughafenhalle. Dort stand ein nett aussehender Typ von FTI-Tours, den ich dann gleich mal angelabert habe, ob er auch in mein Fischerdorf faehrt. Klar, 50 lokale Steine (Taxi kostet 60-70) und ich bin dabei. Sein Fahrer mit leichter Alkoholfahne hat dann auch gleich mit seinem Kumpel besprochen, wo meine kleine Pousada (Hostel) in dem Kaff liegt und kurz spaeter gings los. Geld musste ich erstmal keins ziehen, weil der Hollaender von FTI-Tours mir im illegalen Tausch 1 zu 8 statt ca. 1 zu 5 offiziell aus dem Automaten angeboten hat. Hab dann gleich mal 100EUR Notfallreserve investiert und so die ersten Kosten fast halbiert. Da lacht das Schwabenherz. Der Hollaender hat mir dann noch angeboten am Mittwoch an seiner Inselrundfahrt teilzunehmen und er koenne mir auch meine Weiterreise ans Festland und Richtung Brasilien organisieren. Der Fahrer ist gut geheizt und so war ich in der Daemmerung (es wird dort frueher dunkel) im Hostel. Schnell eingecheckt und mit dem Hostelbesitzer geplaudert, die Umgebung ist sicher, man kann auch nachts raus. Super, also war der Einkauf von Wasser und Bier auch gesichert. Ausserdem konnte ich mich dann im Internetcafé noch schnell daheim melden. Die ortlichen Moskitos haben mittlerweile schon ordentlich von meinem guten Blut gekostet (es gibt aber keine schwerwiegenden Krankheiten, die auf der Isla per Mueckenstich uebertragen werden) und es war noch ordentlich heiss. Das Internetcafé war leider voll. Es gab aber noch eins drueber und ein anderer Typ, der grade surfen wollte hat mich dann ueber den Hinterhof in den ersten Stock mitgenommen. Leider grade zugemacht. Weil ich ja so venezolanisch ausseh hat er dann noch irgendwas an mich hingelabert. Habs dann einfach nicht kommentiert. Im Zimmer (mit Klima, grossem Bett, Ecke mit Klo und Dusche und sogar Kuehlschrank und Glotze) dann noch 3 Pfuetzen des “Solero”-Six packs (hat 6,0 Umdrehungen) klargemacht, eine Art Pitabrot gegessen und dann ins Bett, nach alter Zeit wars ja mittlerweile 3 Uhr nachts. Der Hollaender hat mich aufgeklaert, dass die Zeitverschiebung 6,5h ist. Meinen auf der Reise als Erstes getroffenen Mitbewohner war ein Kaefer, der unter den Bodenplatten verschwunden ist. Die vorher angemachte Klima hatte noch nicht alles geschafft und so war der Schlaf immer mal wieder recht unruhig, aber doch besser wie gedacht.
Trotzdem dann um 6 schon aufgestanden. Erstmal alle moeglichen Dinge an die verschiedenen Orte sortiert, weil ja noch alles flugreisenpassend verpackt war, kalt geduscht (es gibt kein warm) und dann raus. Richtung Meer und abgebogen Richtung dem etwas entfernt liegenden schoensten Strand der Gegend (Playa Caribe), wohl einer der schoensten der Insel. Durch eine etwas schaebige Gegend mit rumlungernden und mich ankuckenden Typen raus aus dem Kaff. Dort war es mir dann etwas zu verlassen, um gleich am ersten Tag weiter zu laufen. Deshalb noch Panorama vom Doerfle und der Bucht geschossen und dann zurueck gelatscht. Bissle am Strand gechillt, paar Fotos gemacht. Danach am oertlichen, recht rustikalen Fischmarkt (Fahrradreifen wurde mit Fischmesser bearbeitet) ueber eine Stunde auf dem Buergersteig gehockt und alles beobachtet. Die Fische liegen da in der Hitze auf Holztischen, werden in grossen Stahlkisten gelagert, es laeuft karibische Musik und die ganzen Leuten trinken schon (so sah es zumindest aus) Cocktails. Eine interessante, weisse Pampe, die mit Strohalm getrunken und aus seiner Kuehlbox vom Fahrrad verkauft wird, haett mich da gleich mal gereizt, habs dem Koerper zuliebe erstmal gelassen und vertagt, wenn sich der Koerper zumindest mal Bissle eingewohnt hat an Klima, Essen, Uhrzeit. Danach noch Bissle im Doerfle flaniert. Dort war dann auch alles etwas gepflegter, inlusive der Leute. Ueberall im Dorf gibts kleine Strassenstaende mit Fritiertem, Burgern, Sandwichs und Cocktails (sah auch an zwei Staenden nach Caipirinha und Frozen Margharita aus). Bananen gibts direkt vom LKW. Im Supermarkt Fruehstueck, im Laden einen Kaffee (unter ein Euro) gekauft und am Promenadenpark gefruehstueckt. Spaeter im wohl temperierten Zimmer noch etwas gechillt, geschlafen und Copa Libertadores (Chivas (Mexico) gegen Libertad (Paraguay)) gekuckt. In einem Telefonierladen (man bekommt dann so eine Box, die erste hat natuerlich nicht funktioniert…) versucht den Hollaender zu erreichen, um mich fuer die Inseltour morgen anzumelden, hat aber noch nicht geklappt. So sitz ich jetzt im Internetcafé und hab den ersten Bericht getippelt. War viel zu lessen, aber keine Angst kuenftig wirds bestimmt nicht so detailliert, nur um mal jetzt die ersten Eindruecke (hab bestimmt noch Einiges Erwaehnenswertes vergessen) etwas rueber zu bringen. Gruessle ond Adele von der Isla.
Bilder siehe auch Bildergalerie (wenns gleich klappt mit Hochladen; gebt mir Bescheid, wenn die Qualitaet nicht gut ist). Bilder vom Flughafen folgen.

Juan Griego, Isla de Margarita, Venezuela; Temp.: ueber 30 Grad, Luftfeuchte: hoch



Alles erledigt, morgen geht’s los

6 06 2010

Sodele, alles erledigt. Vergangene Nacht noch eine anstrengende Hochzeit erlebt, Rucksack gepackt und paar Abschiedsbesuche gemacht, großen Zapfenstreich der Bürgerwache Rottenburg besucht, viele schwäbische Spezialitäten gegessen und schwäbischen Wein und Bier genossen. Jetzt geht’s noch an den schönen Neckarstrand: Freunde und Verwandte treffen, deutsches Bier trinken und Bißle schwätzen.

Rucksack ist leider zu schwer geworden, siehe „Die 13“

Vielen Dank für all die netten Wünsche für unterwegs, die schönen Abschiedsgelage und die Unterstützung bei meinen Vorbereitungen.

Die nächsten Infos gibt’s dann von unterwegs. Adele und bis bald!



Letzte Vorbereitungen

1 06 2010

Die letzten Vorbereitungen laufen, der 85. Punkt der Liste von insgesamt 92 zu erledigenden Punkte wurde heute geknackt. Nachdem die „Schwingejugend“ an Pfingsten nochmal von mir gecoacht wurde und ich selbst am zweiten Turniertag mit dem Team „Schwingealter“ in’s Geschehen eingreifen konnte (von der Ärztin angesagte 6 Wochen Volleyballverbot nur um 3 Wochen mißachtet), war in der vergangenen Woche der Umzug in die Fasnetshochburg und Heimatstadt Rottenburg am Neckar dran.

-Zwischen weiteren Abschiedsfestivitäten mit u.a. zwei Hochzeiten werden aktuell noch letzte Amtsgänge erledigt, Schriftverkehr für die Reisezentrale vorbereitet, Unterlagen vorbereitet, letzte Ausrüstungsgegenstände organisiert,…

-Morgen ist der Tag der Wahrheit was die Ladung des Rucksacks betrifft:

Das….

Was ich unterwegs ungefähr gebrauchen könnte

Was ich unterwegs ungefähr gebrauchen könnte

 

…muss in das in der Mitte rein…

 

Wo alles rein muss

Wo alles rein muss

 

-Wie man sieht, ist jetzt eine Seite „Bildergalerie“ eingerichtet. Dort sind alle bisherigen Fotos zu finden. Bilder vom Pfingstvolleyballturnier gibt’s allerdings keine, bin ja schließlich als Jugendtrainer und -betreuer dort gewesen (Näheres demnächst unter http://www.vfl-stade.de/seiten/volleyball/allgemeines.php). Aber das Trainergespann Steinmüller/Ulmer hat sich selbstverständlich nicht lumpen lassen… In der Galerie findet Ihr aber demnächst immer die eigentlichen Reisebilder, wahrscheinlich sortiert nach Reisemonaten.

-Der Neckarbär hatte nochmals zwei Fotoshootings in der schwäbischen Heimat (siehe unter „Das Maskottle“)