Kurzer Einwurf…

16 11 2010

…zugetragen, gestern 15.11.2010: Wir sitzen im Bus vom Touriort San Carlos de Bariloche (den wir ausgelassen haben) nach Bolson und es steigt ein englischsprechend aussehender Typ ein und hockt sich in die Reihe vor uns. Wir machen uns auf schwaebisch – seisler-duetsch mal wieder ueber die LLTs („for good views sit on the left“) luschtig und fangen an das vorher im Dauerlauf (dafuer in der Statistik einen halben Lauf verbucht: der 9,5te Lauf der Reise) kurz vor Abfahrt erkaempfte Brot und was die cocina peruana noch so hergab zu veschpern. Frage des Typs auf deutsch: „Woher seid ihr“. „Deutschland und Schweiz. Und Du, aus Holland?“ (es hatte sich angehoert wie Deutsch mit hollaendischem Akzent). Antwort: „Nein, aus California“. Schon ueberraschend genug, dass ein Kalifornier deutsch kann. Aber nicht genug: Es war schwaebisch in seiner Reinkultur!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Schwaebisch mit eindeutiger Faerbung der Region Oberschwabens. Und der Typ hat tatsaechlich eine deutsche Mama und bei seiner Oma, die in Weingarten in Oberschwaben wohnt, hat er immer den schoensten Dialekt auf diesem Planeten gelernt. Geschichten, die das Leben schreibt…

Hasta pronto!



Mine Zit mit Barbara, Parte tres

16 11 2010

Der Nalca-Tag (24.10.)

Sodele, aus der Einladung zur Chilenin Sandra und ihrer Familie wurde zwischenzeitlich eine Einladung auch fuer Barbara, weil sie sich immer mit Sandra unterhalten hatte, als diese im Hostal gearbeitet hat. Mit einem Teil des Gepaecks und meinem Zelt sind wir mit dem Landbus gemeinam mit Sandra aufs Campo (Land) halbe Stunde ausserhalb von Pucon gefahren. Dort wurden wir von Mann, Tochter, 2 Katzen, 1 Hund, Huehnern freundlich empfangen und im Esszimmer am holzbefeuerten Herd gabs selbstgemachtes Brot und typischerweise Ruehrei und Mate (zum ersten Mal original getrunken fuer mich). Mit der 9-jaehrigen Paulina waren wir bei Kaiserwetter ein Bisle auf dem Campesino (so nannten sie die Siedlung) spazieren. Spaeter sind wir zu viert und Hund ueber die Wiesen, durch die Waelder, ueber Weidenzaeune gekletter. An einem Bach haben wir Nalcas geerntet. Das sind Pflanzen, die dem europ. Rhabarber aehneln und groesser sind und am Stengel spitzige Auswuechse haben. Geschaelt und aus der Hand mit Salz gewuerzt haben wir in der Wiese sitzend ein paar davon gegessen. Auf dem Weg zurueck zum Haus gabs kurz vor Sonnenuntergang einen der schoensten Aussichten der Reise zu sehen: Saftige Wiesen im Vordergrund, ein paar Landhaeuser, Buesche und Waelder und im Hintergrund der von der Abendsonne angestrahlte Vulkan Villarica (mit Bildern bei Privatleuten halten wir uns uebrigens zurueck, deswegen gibts hiervon keine)

Danach gabs dann eine Cazuela de Ave (Huehnersuppe) mit viel Gemuese und vorher vor unieren Augen gekillten und gerupftem Huhn.als Fleischeinlage, mit Salat, Schnittlauch-Chilli-Essig-Tunke, Sopaipillas (typisch chilenisch; wie Fasnetskuechle aber salzig) Alles topp-frisch und traditionell und lecker.Anstatt mein Zelt im Garten aufzuschlagen hat die aeltere Tochter ihr Zimmer geraeumt und aus dem Schuppen wurde ein zusaetzliches Bett geholt und zusammen aufgebaut, so dass Barbara im Bett des MAedels und ich im aufgebauten Bett pennen konnte. Noch ein Bisle Smalltalk und verteilen von  Gastgeschenkle (geknuepfte Baender, die Barbara macht) und bei Zeit ins Bett. Am naechsten Morgen hat man uns ausschlafen lassen, Fruehstueck hinterlassen, meine bezaubernde Schweizerin hat Eier gebraten. Als Dank haben wir noch die derzeit in meiner “cocina peruana” (der blaue Einlaufssack aus Peru) vorhandenen Lebensmittel hinterlassen.

Noch zu Lorena und ihren Kindern (Hostalbesitzerfamilie), wo wir kurz Hallo sagen wollten und danach den 12 Uhr-Bus nehmen, weil wir von Pucon aus ja noch nach Valdivia wollten, In der Praxis konnten wir die Kaffeee-/Teeeinladung mal wieder nicht ausschlagen und auch zum Mittagessen nicht nein sagen, also 12 Uhr-Bus verpasst, 14 Uhr auch ganz knapp. Dann noch einen spaeter und abends gegen 19 Uhr in Valdivia gewesen.

Chilenisches Hofbraeuhaus/Das Carre/Besuch von Teresa (25.10.-30.10.)

In Valdivia haben wir auch wieder gut und immer frisch gekocht (z.B. Kaesspaetzle, gruener Spargel), im Umland das Naturschutzgebiet “Punta Curinanco” besucht, ein nettes kleines Gebiet , mit dicten Gebueschen, Wald und Kueste mit Voegeln und im Wasser tumelnden Seeloewen. Die einzigsten Besucher waren wir dort (und umsonst reingekommen). “Preciossissimo” hat ein zufaellig getroffener Parkmitarbeiter den Park genannt. In Valdivia haben wir auch auf seisler-duetsch schwaebisch umgestellt, und so reden wir beide seither wie uns das Maul gewachsen ist und verstehen uns trotzdem.

Ausserdem stand der Besuch eines Museums (Langweilig) und der Brauerei Kunstmann (V. ist die Stadt mit mehreren deutschstaemmigen Brauereien) auf dem Programm. Dort gabs Gulasch mit Spaetzle und Sauerkraut mit Kassler fuer die Dame. Und jede Menge (Stark-)Bier. Gut gelaunt haben wir uns dann im Cine arte der Uni dann noch den tiefgruendigen spanischen Film “La bicicleta” angekuckt, um danach beim Tratschkonditor des Viertels bei Kaffee und Kuchen die Zeit bis zur Oeffnung der Kneipe “El bunker” totzuschlagen. Wiederum leckeres hausgemachtes Starkbier und viel chilenisches Publikum waren die optimale Vorbereitung, der Empfehlung zweier deutscher Studentinnen (getr. in Pucon) nachzukommen: in der Hospedaje noch schnell mit Geld versorgt und den Tanzschuppen “Carre” geentert. Es war auch gleichzeitig der letzte Abend des Lokals, weil wir haben es weggetanzt. Ganz europaeisch tanzfaul haben wir in kuerzester Zeit die Tanzflaeche erobert, die Einheimischen begeistert, nicht jugendreif ueber die Flaeche gezappelt und auch den oder die ein oder Andere Chilenen/Chilenin rumgewirbelt. Natuerlich konnten bei Bier, Weib und Gesang die Spanischkenntnisse wieder eingesetzt werden.

Am letzten Tag in Valdivia haben wir einen Ausflug ins 1,5h entfernte Mehuin am Meer gemacht. Dort Teresa besucht, die ich am Colca-Canyon in Peru getroffen hatte. Sie arbeitet dort im Hotel Regenbogen del Mar. Ein Strandspaziergang und alle 3 waren klatschnass. Entschaedigung war ein fuerstliches Menu im Hotel (mit Abstand nobelstes Essen der Reise): Gebratener Fisch, Kuerbissuppe, Art Kroketten, alles an Orangensosse. Nachtisch Tiramisu und Filter(!!!)-Kaffee.

 

Oktoberfescht und die Abuela (31.10.-01.11.)

Nachts gings dann rueckwaerts nach Santiago. Dem Schweizer Rade Seine Kumpels hatten aufs Oktoberfescht aufmerksam gemacht, das in Malloco in der Naehe von Santiago gut eine Woche lang stattfindet. In Malloco bei endlich wieder sonnigem Wetter angekommen fanden wir uns direkt vor dem Eingang des Feschtes wieder. Einmal um die Ecke und Barbara hat genau die richtige Person gefragt: Eine im Dirndl zur Arbeit im Feschtzelt laufende Chilenin. Sie hat sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt und eine andere Frau hat gerade angeboten, dass wir bei ihrer Schwester pennen koennen. Doch die Dirndl-Frau war schneller und so wurden wir zu ihrer Mutter eingeladen, die alleine lebt. Der Mann der Dirndl-Frau hat uns mit dem Auto abgeholt und zum Haus (strategisch, paar hundert m vom Fescht) gebracht. Norma, die ab dann unsere Abuela (Oma) war hat uns herzlich empfangen, ein Ehebett hergerichtet und Fruehstueck (Spiegeleier/Brot/Kaffee) gemacht. Spaeter zum Fescht und in die hunderte m lange Schlange eingereiht. Ca. 1h gewartet und wir waren auf dem Oktoberfescht in Chile. Wahnsinn! Als bierfeschterfahrener Sued-Deutscher musste ich natuerlich als erstes klaeren, wo das Feschtzelt ist. Dafuer eine huebsche Hostesse interviewt: Das Fescht war aufgebaut als Open-Air-Flaeche, umrandet von den verschiedenen Anbietern diverser Biersorten. Und es gibt kein Feschtzelt in dem Sinne. Es konnte also losgehen und so haben wir uns zum Stand der “kleinen Kneipe” (Santiago) begeben: Gutes deutsches Bier. Die freundliche Tina, urspruenglich aus Ulm, hat uns 2 Helle rausgelassen. Bisle small talk und auch den Eigner getroffen, der aus dem badischen Karlsruhe (“Macht nix”, hab ich ihm gesagt) als Single nach Chile kam und jetzt verheiratet ist…Die Chilenen waren sehr kontaktfreudig und beim Probieren versch. Biere (insg. gabs ca. 80 Sorten, uebrigens mehr Ale-Biersorten als deutsche Sorten) wanderten wir von Unterhaltung zu Unterhaltung, auf einer Buehne gabs bayerische Mugge auf spanisch gesungen. Mit 3 Typen und einer Frau hingen wir die meiste Zeit des Nachmittags/Abends ab und meine Minenarbeitertheorie wurde nochmals bestaetigt. Leider haben wir es auf diese Art und Weise die ganze Zeit nicht geschafft, den Schweizer Rade und seine Kumpels zu treffen. Dafuer konnte ich die Wette mit Barbara gewinnen, dass wir es diesesmal schaffen wuerden, gemeinsam nach Hause zu kommen. Mein Einsatz: Ihr nochmal Spaetzle kochen. Ihr Einsatz: Mit mir wieder nach Sueden reisen und in den Nationalpark Huilo Huilo gehen. Bevor wir recht frueh (…) heim sind gabs im Zelt der Gaststaette Munich (sie alles organisiert) bei Franziska (die Dirndl-Frau) noch Leberkaes und Sauerkraut mit Wurscht (beide wissen wir nicht mehr, was fuer eine…)

 

A continuación: Nach dem Fescht bis heute

 

Adele aus El Bolson (siehe Route) in Argentina: fruehlingshaftes Wetter, ca. 20 Grad, heute bewoelkt, die vergangene Woche Argentina allerdings jeden Tag sonnig und sehr warm.



Mine Zit mit Barbara, Parte dos

12 11 2010

Ester und Los 33 (21.10.2010)

…ausser eben, dass eine unserer Guides die nette Ester war, Chilenin urspruenglich aus Santiago. Mit Freude konnte ich zunaechst feststellen, dass die Versprechung im Vorfeld, der ganze Aufstieg zum Vulkan koenne als grosses “bano publico” benutzt werden, keine finte war. Nachdem ich also vor Abmarsch vom Parkplatz – waehrend der Gudie den LLTs (Lonely liar traveller) erklaert hat, dass man von Sonne Sonnenbrand bekommt und dass man bei koerperlicher Anstrengung Wasser trinken muss – gemuetlich in den Schnee geschifft habe, hab ich mich mit Rade ans Ende des Gaensemarsches gesetzt. Dort befand sich auch Ester und die Gelegenheit war gut, sie zuzutexten und gleichzeitig meine Theorie ueber die Rettung der “Los 33” (die 33 Minenarbeiter) zu ueberpruefen und die Meinung einer einheimischen Person zu hoeren. Einige von Euch haben ja schon nach der Minengeschichte gefragt. Ja, es war in Chile wochenlang ein Thema und in den 2,3 Tagen der Rettung kam in der Glotze nix anderes. Ich war zugfaelligerweise in einer Unterkunft mit TV (die teuerste Bude ueberhaupt, in Talca, s.u.) und habs mir in der Nacht des Beginns der Rettung mit einer Flasche guten chilen. Roten auf meinem Bett gemuetlich gemacht. Riesenspektakel, der Praesident war schon da und hat mit kumpelhaftem Gschwaetz den lockeren Politiker rausgehaengt und seinen Amtsbruder aus Bolivia (ein Minero war aus BOL) alles schoen erklaert, wie das so ist mit den Minen. Vor 0 Uhr wurds spannend (Weinflasche grade ungefaehr dreiviertels leer) und der erste Retter ist nach unten. Wichtig war dann unten, dass einer der Mineros unbedingt von der Kamera weg musste, dass alle was sehen konnten… Kurz nach 0 Uhr des 13.10.10 kam dann der erste Minero nach oben und genau das war verdaechtig: Wie in den Medien schon vorher (unter anderem) zusammengereimt ist die Quersumme des Datums genau 33, wie Los 33. Und ausgerechnet kurz nach 0 Uhr war der erste oben. Und insgesamt sah mir die Rettungsaktion nicht gerade zuegig und schnellstmoeglich aus. Und danach war natuerlich das Wichtigste der Smalltalk mit dem Praesidenten. Jedenfalls hat Ester mit bestaetigt, dass sie und die Leute auch so darueber denken. Aber das ist nur ein Werk der Medien und Politik uns soll nicht die positive Seiten des Ganzen ueberdecken: das ganze Land (und v.a. deren Leute) haben mitgefiebert, es wurden Gluecksbringer geschenkt, das Rettungscamp organisiert,…

Zurueck zum Vulkanausflug: Leider war ausgerechnet Ester diejenige, die mit einem aus der Gruppe, der aufgeben musste, wieder nach unten gewandert ist. Beim Umziehen bei der Agentur (wieder in der Stadt) war sie jedoch auch wieder anwesend und da es sowieso noch Bier aufs Haus gab die Gelegenheit guenstig: Nachdem die erschoepften Wanderer alle schon ins Hostal sind war fuer mich die perfekte Kombination das ein oder andere Bier plus eine nette Chilenin. Da abends im Hostal Grillparty angesagt war, war eine Einladung an Ester die einzig logische Massnahme…

Asado und die erste gemeinsame Nacht ((21./22.10.2010)

Chilen/innen sind in der Hinsicht anscheinend gerne mal unzuverlaessig (wie ich schon gehoert hatte) und so ist Ester auch nicht aufgekreuzt. Egal, um so mehr konnte man sich dann Freund Alkohol widmen. Die Asado-Chefin (Asado=Grillerei) war die nette chilenische Frau des hollaendischen Hostalbesitzers und sie konnte ich in ein Gespraech verwickeln. Heraus kam eine Einladung (spaeter mehr dazu) zu ihnen aufs Land bzw. zur Nachbarin, die auch im Hostal arbeitet. Der fuers Asado gekaufte Alkohol war zuegig weg getrunken und so hat man sich auf in die anscheinend einzige vernuenftige Bar in der was los ist gemacht. Leider ein Gringoschuppen und auch nur mit diesen Gaesten. Ausserdem zu viel Knopfdruck-Luschtigkeit. Der schweizer Rade hat das auch so gesehen. So haben wir unsere Koerper noch mit 2 dunklen Starkbier verwoehnt und den Koch gefragt, wo es einen Schuppen mit lokalen Leuten gibt. Unsere 2 schweizer Maedels suedamerikamachomaessig stehen lassen und dem Gringo-Tanz ueberlassen und ab in die witzige Tanzbar mit lokaler Mugge und Einheimischen. Dort noch bis unbekannte Zeit mit Pisco-Cola die Lampen ausgegossen (wie der Niedersachse sagt). Wieder zuhause lag meine Fast-Frau (s.u.) Barbara schon in meinem Bett… Rade hat morgens noch seinen Bus nach Santiago verpasst.

Zwischendurch und die 2. gemeinsame Nacht (22./23.10.2010)

Am Folgetag war die Idee, in ein Tal mit ein paar Wasserfaellen zu wandern. Im Tal waren wir schon, den Fluss auch schon gesehen. Aufgrund massiver Motivationsprobleme meinerseits haben wir aber keine Wasserfaelle gesehen. Egal, die gibts ja auch ueberall auf der Welt. An einem weiteren verregneten Tag war ich dann mit einem Hollaender im Nationalpark Huerquehue, mit Wasserfaellen und Seen, wo es dann oben geschneit hat und wir deswegen auch frueher umgedreht sind. Weil das Bett-Teilen in der ersten Nacht so gut geklappt hat, habe ich abends Barbara`s Bett fuer 2 Riesenbier (in Chile 1 Liter) verkauft, weil wegen Missverstaendnis im ausgebuchten Hostal ein Bett fehlte.

A continuacion: Der Nalca-Tag, chilenisches Hofbraeuhaus / Das Carre / Besuch von Teresa



Mine Zit mit Barbara, Parte uno

11 11 2010

Sodele, lang lang ists her… Der letzte Bericht stammt aus der Zeit in Valparaiso. In der schoenen Hafenstadt hab ich mich Fast eine Woche aufgehalten, Fast am Volleyballtraining der UNI-Mannschaft teilgenommen (mit gepackter “Sporttasche” schon in der Halle, leider wegen der anstehenden Unimeisterschaften mittrainieren unpassend), jeden Abend 1-3 Flaschen Wein mit Leuten getrunken, die Geschichte des Hauses deutscher Immigranten erfahren, das Nachtleben begutachtet. Ueber Santiago gibt es nicht viel (ueber diesen Zeitraum noch nicht) zu berichten. Bin dort 2 Naechte geblieben und mich etwas ueber naechstes Reiseziel aufgeschlat. Die Unterkuenfte waren alle voll oder zu teuer und so hat die nette Katalina vom Hostal Santa Lucia rumtelefoniert und ein gutes, guenstiges Hostal klargemacht. Und mir dann noch einen Kaffee gekocht. 1 Tag spaeter kam sie in unserem Hostal vorbei, als ich gerade am Kochen einer RIesenportion Bratkartoffeln war. Mit der Einladung war der Weg zu einem netten Abend geebnet, konnte spanischueben und mich fuer ihre Hilfe revanchieren. Nach Santiago gings nach Talca (wieder mal mit dem Zug), eine vom Erdbeben im Februar stark zerstoerten Stadt. Trotz alledem dort im Fisher teuersten Hostalder Reise geblieben, weil man von dort aus a)Vinas (mit Probe) b) 2 schoene Nationalparks besuchen kann. Dafuer auch mein Zelt “Falcon 2”, hergestellt in Brasil, gekauft. Am Fluss vor der Bude der Carabinieros am Eingang des Parks hab ich mich fuer 2 Naechte niedergelassen. Kurzfristig entschieden einen der Parks auszulassen und direkt nach Villarica zu fahren, in das Gebiet wo es viele schoene Sachen in der Natur anzukucken gibt. Nach 2 Naechten im ruhigen beschaulichen V. gings nach Pucon ins “El refugio”, das ich am Tag Davor zufaellig gefunden hatte und der hollaendische Beistzer (mit chilenischer Partnerin, Klassiker!) und das Ambiente nett und gemuetlich erschien. So weit so gut und keine besonderen Vorkommnisse, Fast schon langweilig. Doch dann wurds interessant und die Ergeinisse haben sich ueberschlagen:

“Ich zeig Dir meine Bibel”

Nicht dass ich auf einmal ganz religioes geworden waere. Aber die luschtige Barbara aus Fribourg in der Schiiz, die mich zum “Kennenlernen” “charmant” aus einer Unterhaltung mit einer Hollaenderin gerissen hat ist auf den Bibeltrick reingefallen. Eine Einladung zum vorher erstandenen geraeucherten Lachs und eine schwaebisch-seislerische Freundschaft begann. 2 Flaschen Wein, alle im Hostalkuehlschrank vorhandenen Riesenbiervorraete und viel zu erzaehlen in einer langen Nacht. Zuvor war der Plan folgendermassen: Noch gemuetlich einen Kaffee trinken, joggen gehen, Bilder hochladen, Blog pflegen, Tagebuch, etc. Das einzige was geklappt hat, war die Sache mit dem Kaffee…und dann kam eben Barbara.

Wegen maessigem Wetter und weil Barbara sich auch gerne lokale Dinge ankuckt haben wir uns nur im Mapuche-Dorf (Mapuche ist das indigene Volk in Chile, auch in Argentina uebrigens) das Museum angekuckt und traditionelle Mapuche-Kueche in einem gemuetlichen “Wohnzimmer” gespeist. Das gemeinsame Kochen abends war dann schon Fast Tradition, die Koeche eingespielt und bei anderen Gaesten als Para, das sich schon Jahre kennt, abgestempelt, was wir in den Tagen in Pucon dann auch immer wieder vorspielten; zur Belustigung aller. Die charmante Hostalmitarbeiterin Amber aus Neuseeland wurde sodann als Paartherapeutin engagiert und so konnte ich in unserer 1. Sitzung im Alter von 31 endlich lernen, dass Frauen immer und grundsaetzlich Recht haben. Es war dann auch gleichzeitig die letzte Sitzung…

Mehr Wein und mehr Riesenbier (Amber und ihr Freund James haben ab dann mehr Bier in den Kuehlschrank gelegt), tausende Sprueche und eine Weissrusslandgeschichte spaeter Wars morgens halb acht und doch Zeit ins Bett zu gehen. Kurz spaeter irgendwann nachmittags aufgestanden, um klassischerweise loszuziehen, um etwas in den Magen zu bekommen. Mein Vorschlag, im Supermercado zwischen den Regalen rumzulungern und so Inspiration zu bekommen, wurde angenommen. (Das letzte Mal als ich in Valparaiso auf der Suche nach Essen in den Supermarkt bin, hatte ich eine Flasche chilenischen Rotwein gekauft). Unsere Inspiration an diesem Tag: “Komm, wir suchen die Pizza- und Completobude (Completo=chilen. Hotdog (mit Sauerkraut))”. Zwischenzeitlich hatten wir noch eine andere Schweizerin, Claudia, getroffen, die ich schon in San Pedro de Atacama getroffen hatte. Die eine Essbude nicht gefunden, dafuer eine andere. Inspiration des Tages: Menu fuer 2: Riesenhaufen Pommes mit Fleischstuecken, gebratenen Zwiebeln, Wurschtraedle, Brot, Ketchup, Senf, Aji (chilen. Variante von scharfer Sosse) und 2 Riesenbier. Vorsichtshalber Barbara nebenbei schonmal einen Heiratsantrag gemacht. Spaeter noch den luschtigen schweizer Rade kennengelernt auf den wir dann in der Nacht gewartet haben, bis er wieder aus der Therme zurueckkam. Mit ihm und der Kolumbianerin Melica wurde dann diese Nacht verbracht. Weil ich ja so ein netter Kerl bin, bin ich kurz spaeter um 7 nochmal raus, um Melica im anderen Dormitorio zu wecken, weil sie frueh weiter musste.

Verregneter Wandertag, an dem die Jungs (Rade und ulmi) zum nahegelegenen See Caburgua sind und die schweizer MAedels zusammen mit dem furztrockenen (Humor) Vincent (“Frenchy”) zum Salto Claro, den ich schon gesehen hatte. Abends hat Barbara mit mir als Schnippelassistent fuer alle gekocht, ich einen alkoholfreien eingelegt. Folgetag die 1600 Hoehenmeter in ca. 5h auf den Vulkan Villarica gewandert bei Kaiserwetter. Besichtigung einer Sehenswuerdigkeit eben (Wenn auch beeindruckend, siehe Bilder), ohne die bemerkenswerten Reisegeschichten…

A continuación…