Viel Zeit vergangen…

20 03 2011

Sodele, lang lang ists her und die ersten Blog-Leser beschweren sich ueber zu mangelnde Berichterstattung in feinster deutscher Prosa. In Paraguay wurden wir ja zufaellig von einem Schweizer auf seine Chacra (Farm unter 1000 ha, ueber 1000 ha heisst es Estancia in PAR) eingeladen. Sort laessige 5 Tage verbracht und Einiges ueber Land und Leute und ueber Landwirtschaft in PAR gelernt. So viel Info, dass ich gar keine Zeit habe, das alles hier aufzuschreiben. Einiges wird vielleicht mal im Paraguay-Bericht erscheinen. Neulich hab ich uebrigens in ein paar ruhigen Stunden endlich die Chile-Zusammenfassung zu Papier gebracht. Muss also nur mal mit dem “wenige Finger – Prinzip” in einen Blog-Bericht gehackt werden.

Auf der Chacra in PAR durften wir am ersten Abend gleich mit zur ueberwiegend schweizerischen Dorfgemeinschaft von Rosaleda, ausgewanderte Schweizer, die dort mit Rinderhaltung einen suessen Lebensabend verdienen und verbringen. Mitten im Busch hat also ein Ehepaar ein Solebecken in den Garten gebaut, mit frischem Wasser aus dem Chaco-Boden. Was wir dort fuer Viecher gesehen habe, kann ja mal kurz zusammen gefasst werden. Leguan, Scorpione (ungiftig), Kardinal (Vogel), “Punker”-Vogel (keine Ahnung wie er heisst, sieht nur so aus), Truthaehne, Zuchthuehner, Sauen, Kuehe, Pfauen, Rebhuehner, Wasserbueffel auf der Chacra.

In der Wildnis: Papageien, viele Schmetterlinge, Geier, Roadrunner (anscheinend aeltester Vogel der Welt), Hirsch.

Wer sich fuer Landwirtschaft interessiert: Gaengige Kuharten in PAR sind: Cepuh, Bramann, Sta. Gertrudis, Longhoorn.

Vor dem Chacra-Besuch waren wir in Filadelfia, wo die Mennoniten ihre Siedlung haben. Alles recht seltsam, schon als in Asuncion blonde Familien in den Bus stiegen und Deutsch und Plattdeutsch redeten. Auch bei den Mennoniten gabs einige seltsame Dinge, allerdings auch angenehme wie Landjaeger, Leberkaes, …

Von der Chacra (im Buschgewitter fast den Bus nicht mehr erreicht) sind wir dann Encarnacion im Suedosten des Landes. Dort war zufaellig Carnaval und da waren wir fuer schmales Geld sofort dabei. Leicht bekleidete Damen tanzten die Strasse entlang. Wir sassen auf Plastikstuehlen auf der Tribuene und fuer anstaendige 80 Euronencent gabs eine Buechse Bier. Der Carnaval stark angelehnt an den brasilianischen, wie man sehen kann auf den Bildern. Von den Einheimischen, da er “kopiert” wird, nicht unbedingt gut geheissen.

Die Unterkunftspreise stiegen zum Wochenende (Carnaval) deutlich an und dann sind wir auch noch in einem “Hotel” mit scheiss Service gelandet und reingeregnet hats auch mal.

Danach sind wir nach Buenos Aires, wo wir den Empfang meiner Eltern vorbereitet haben und mit ihnen 2,5 sehr nette Wochen in BsAs und Umgebung sowie Uruguay verbracht haben. Das absolute bemerkenswerteste war der Aufenthalt in einer kleinen Huette 60m vom ruhigen Strand weg in Punta Rubia, Uruguay. BsAs ist eben BsAs, da muss man nicht viel berichten. Steaks sind gross und lecker. Mit dem Hotel fuer uns und die Eltern fuer die ersten 4 Naechte haben wirs gut gemeint, war aber das Geld nicht wert. Beim Zurueckkommen, also im sehr guten und billigeren Hostal abgestiegen. Uruguay kaum besondere Vorkommnisse, Colonia del Sacramento sehr nettes Staedtle (seht ihr dann irgendwann mal auf Bildern), ungewoehnlich fuer hier: sehr viel Kopfsteinpflaster.

Nach dem Besuch der beiden mit Barbara wieder nach URU zurueck, um die Fasnet zu verbringen. In La Pedrera, neben Punta Rubia, wo wir in der Huette waren, gibts einen grossen Carnaval. Von dort Freitag Abends nach La Paloma, Nachbarstadt, einen kleinen familiaeren Umzug anzukucken. In La Pedrera wurden alle in den Tagen vor dem grossen Umzug (Montag) mit Wasserbomben und –eimern genaesst. Ich hatte vermutlich etwas Komisches gegessen (der komisch schmeckende Pfirsich?) und war deswegen zu Schmalkost und vor allem Null Alkohol verdammt. Das und Magenschwerzen und Kopfweh haben nicht so grosse Feierlaune aufkommen lassen. Trotzdem Umzug angekuckt.

Danach noch ein paar ruhige (Regenarations-)tage in Punta del Diablo, nettes Fischerdorf, eingelegt, um dann wieder nach Punta Rubia in die nette Huette zurueckzukehren, wo wir jetzt gerade die erste der mindestens 2 Wochen Strandurlaub verbracht haben. Vor 3 Tagen tauchte dann vor der Huette ploetzlich mein Ravensburger Volleyballmitspieler auf, mit dem Kontakt fuer ein moegliches Treffen bestand. Mit ihm und seiner deutsch-uruguayischen Familie die letzten 3 Tage verbracht, am Strand endlich, endlich (nach ca. 10 Monaten) wieder Bisle Volleyball gespielt. Die beiden haben uns jetzt netterweise zu Caias Eltern im Landesinneren eingeladen, wo wir also demnaechst auch eine urugayanische Farm begutachten warden koennen.

 

 

Die letzten (wenn auch uralten) Bilder sind jetzt uebrigens auch beschriftet.

 

Gruessle aus La Pedrera, Internetcafe. Wetter: sonnig, kaum Wolken, angenehmer Wind und trotzdem warm.