Wieder mal nen Tag verschenkt…

21 11 2011

…wuerden die einen singen. Fuer mich wars sowas wie ein Hauptgewinn fuer den Rucksacktouri:
Von Punta Arenas hatte ich mit der Faehre uebergesetzt nach Porvenir, was sich auf Tierra del Fuego, Feuerland, befindet. Aufgrund anhaltender Motivationsprobleme hatte ich dort touristisch quasi nix gemacht, ausser ins oertliche Museum zu gehen. Kaum zu glauben, dass auf diesem fast suedlichsten besiedelten Land der Erde in einer kleinen Stadt, wo der Hund begraben ist, einmal Hochburg des chilenischen Kinos war. Ausserdem regieren hier unter den Immigranten die kroatischen Namen.
Ich hatte mich also nach ein paar Tagen Fernseh kucken im gemuetlichen Wohnzimmer der Unterkunft und abhaengen im Staedtle an die Schotterstrasse am Stadtausgang gestellt, um zu versuchen Richtung Grenzuebergang mit Argentinien, San Sebastian zu kommen. (Es kam u.a. der 2:0 Sieg der Roja gegen die Guaranies aus Paraguay in der Quali fuer die WM 2014, nachdem sie gegen die Charruas (Uruguay) 0:4 untergegangen waren. Zuvor gabs den Skandal, in dem 5 Spieler in der Vorbereitung aufs Uruguayspiel zu spaet zur Sperrstunde kamen und dann auch noch in „nicht adequaten Zustand“, worauf sie fuer die beiden Spiele suspendiert wurden, u.a. Ex-Bundesligaprofi Arturo Vidal; ausserdem hat mein Lieblingssender „Travel and Living“ (Reiseberichte hauptsaechlich ueber America latina) jetzt eine Sendung ueber eine kleine amerikanische Bierbrauerei, die aussergewoehnliche Biere braut.

Erst am spaeten Vormittag hingestellt, da meine Hoffnung auf Mitfahrgelegenheit auf der von Punta Arenas uebersetzenden Faehre gestuetzt war. Am Nachmittag, nach 5,5 Stunden warten, habe ich den Rueckzug angetreten und mich wieder in die Unterkunft, Residencial Colon verholt, wo ich die Naechte davor auch schon genaechtigt hatte. Es ist schwierig von Porvenir wegzukommen, weil die Meisten, die ins Innere der Insel fahren nur bis zu einer der vielen Estancias fahren. Und von der Faehre aus Punta Arenas kommend nehmen auch nur wenige den Weg nach Argentina. Wieder mal nen Tag verschenkt? Ich habs locker genommen, das hat in letzter Zeit ganz gut funktioniert. Alles ruhig angehen und auch mal Zeit verplempern, meistens ergibt sich dann was Geschicktes und oft Aussergewoehnliches. Ausserdem beim Warten Estancia-Arbeiter kennengelernt und wieder Bisle was dazugelernt. Zurueck in der Unterkunft lernte ich Gianpa kennen, Italiener aus der Naehe von Venecia. Er hatte die gleiche Route und wollte es auch per Anhalter versuchen. War uebrigens die einzigste Moeglichkeit, wollte man nicht einen riesen Umweg machen ueber den Norden der Insel Tierra del Fuego.
Am naechsten Morgen um kurz nach 7 Uhr, nachdem Gianpa mir noch die Haelfte seines Fruehstuecks abgegeben hatte, stellten wir uns wieder an die Strasse, in Gesellschaft von ein paar Chilenen, Fischer, die auch per Anhalter versuchten an ihren Arbeitsort an der Bahia inutil (unnuetze Bucht) zu kommen. Kurz spaeter hielt ein kleiner Laster, die Chilenen hatten natuerlich den Vortritt, weil sie schon laenger warteten. Der Laster machte aber seinen Frachtraum auf und so fuhren wir alle zusammen hinten mit. Die Fischer sind bei Kilometer 28 ausgestiegen, wir mit dem Fisch-Laster bis Kilometer 45 mitgefahren. Alleine das war die Reise schon wert: Wir sind direkt an der Bucht ausgestiegen, wo die Fischer ein paar kleine Huetten und ihre kleinen Bootle hatten. Auf der anderen Seite der Strasse, inseleinwaerts, war eine Estancia zu sehen. Sehr malerischer Ort, um auf Mitfahrgelegenheit zu warten. Und wir warteten auch 1,5 Stunden, dabei kam ein englisch-slowakisches Paaerle auf ihren Fahrraedern angeradelt, die in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren. Waehrend meines Aufenthaltes hatte ich mehrmals Fahrradreisende gesehen und man hatte mir auch erzaehlt, dass ab und an welche vorbeikommen. Spaeter hielt ein Auto mit chilenischem Kennzeichen und daher hab ich mich angestrengt, schnell und schlampig (wie die Chilenen reden) auf spanisch zu fragen, wo sie hingehen. Sie haben mich etwas ueberrollt angekuckt und kurz spaeter stellte sich heraus, dass es ein italienisches Paaerle war. Sie waren auf dem Weg nach Ushuaia, perfekt, weil das war auch unser Ziel, auch wenn ich vorher noch in Rio Grande Halt machen wollte, um den Volleyball zu suchen, mich dann aber umentschied, um die Gelegenheit am Schopfe zu packen. So sind wir unerwartet in einem Rutsch bis ganz in den Sueden von Tierra del Fuego gekommen, was nicht zu erwarten war, immerhin kaum Verkehr und es sind mehrere hundert Kilometer.
Ausserdem hatten die beiden vor, die kleine Pinguinkolonie in der Bahia inutil zu besichtigen, wo man auch nur mit Auto oder zweimal in der Woche mit einem Kleinbus zu einer unchristlichen Zeit im Morgengrauen von Porvenir aus hinkommt. Topp! Auf dem Weg hielt Andrea (der Italiener) einen entgegenkommenden Pickup an, um nach dem Weg zu fragen. Dieser hatte zufaellig den Schluessel zu dem mittlerweile eingezaeunten Gebiet der Pinguine (die Einheimischen hatten die Eier der Viecher geklaut) und hat uns den Weg geleitet und aufgeschlossen und reingefuehrt. Spaeter kam dann noch die pensionierte Kindergaertnerin, die heutzutage Besucher empfaengt und sehr luschtig war. Noch mehr Glueck fuer uns, dort im Vorbeigehen hinzukommen. Seit 2, 3 Jahren kommen die Koenigspinguine an diesen Ort. Im Moment ist das noch umsonst, aber demnaechst verlangen sie Eintritt fuer den Park.
Seit ein paar Tagen bin ich nun in Ushuaia und im Moment am Ueberlegen, wie die Reise weitergehen koennte. Weil auf dem Landweg zurueck hab ich keine Luscht, chilenischen Teil Feuerlands schon durchgereist und auf der argentinischen Seite hoch langweilig, ausserdem Busse in Argentina mittlerweile schweineteuer und per Anhalter, dann muesste ich wohl in den schweineteuren Orten auf dem Weg Richtung Carretera Austral, Chile, anhalten. Auf der Carretera Austral will ich spaeter Richtung Chiloe, wo ich ja letzten (Suedhalbkugel-)Sommer umgedreht war Richtung Norden, reisen. Die Carretera Austral gilt als die urspruenglichste und noch verwildetste Ueberlandstrasse Chiles und sollte ein Highlight werden.
Meine Alternative waere also im Moment von Ushuaia mit dem schweineteuren Boot nach Puerto Williams, Chile, auf der Insel Navarino, ueberzusetzen und von dort mit dem Schiff durch die Kanaele nach Punta Arenas zurueckzureisen. Eine Reise von 34 Stunden. Dann eventuell zurueck nach Puerto Natales und von dort durch die Kanaele nach Puerto Montt, gegenueber Chiloe`s auf dem Festland, dauert ca. 5 Tage. Dort vielleicht in der Hospedaje Austral, wo ich im Dezember die Aussenwand gestrichen hatte, einen Teil des Gepaecks lassen und so die Carretera Austral bereisen.
Ansonsten haeng ich hier in Ushuaia im Hostal ab und gehe ab und an an den Seglerhaefen vorbeischlendern, kucken was so geht. Vorletzte Nacht bin ich mit Gianpa nach einer kleinen Bierprobe chilenischer Biere im Hostal Bisle auf die Gass gegangen, ein paar sehr gute Biere (nach guter Brauart) trinken in einer Bar. Spaeter Zappelhalle suchen, die an der Uferstrasse spielte leider nicht unseren Musikgeschmack und so haben wir in einer Billiardzockbude noch 2 Riesenbier erbettelt, die wir dann mit nach Hause nehmen wollten, weil trinken auf der Strasse verboten und sie uns schon ankuendigten, dass uns die Polizei das kostbare Gut abnehmen wuerde. Zufaellig kamen wir an einem kleinen Schuppen mit Live-Mugge vorbei und nach kurzem Zoegern und Verstecken der Biere im Gras haben wir den Laden geentert. Rockkonzert und nur lokale Leute. Zielstrebig ans Kuehlregal marschiert und getarnt als Spanier noch 2 Riesenbiere verhaftet. Die Rockband kam dann zum Ende, mittlerweile war es hell und wir haben als letzte, als schon geputzt war, den Schuppen verlassen. Gerade im richtigen Augenblick, um noch die zu Fuss patrouilierende Polizeistreife kennenzulernen. Instinktiv bremste ich meinen Italo-Begleiter, das Bier noch im Versteck zu lassen. Die Politesse kam an und fragte, was wir hier machten. Rotiniert erklaert, dass wir einfach auf dem Weg nach Hause sind. Da war sie zufrieden und wollte noch Wissen, ob wir gerade aus diesem Schuppen gekommen sind. Um die Eigner nicht anzuschwaerzen dann dumm gestellt. Im Hostal wollten wir noch die 2 Bier klar machen, aber ruck zuck schlief Gianpa am Tisch und er war auch nicht mehr wach zu bekommen.
Aber nix gegen das, was in der vorangegangenen Nacht in unserem Zimmer passiert war: 2 aus dem bei allen Reisenden und Hostalbesitzern beliebten Volk im Suedosten Europa`s bzw. fast schon Arabien, „vergnuegten“ sich im Bett. Das Luschtige daran war, dass ich die Geschichte einem witzigen Chilenen aus einem anderen Zimmer erzaehlte und der hatte auch seine Geschichte zu erzaehlen und machte jene Volksgruppe dann noch ordentlich runter. Seine Geschichte kann hier nicht wiedergegeben werden.

Viele neue Bilder sind auch online!

Adele aus Ushuaia, schattiges Wetter und es regnet auch gerne mal, wir sind in den letzten besiedelten Breitengraden der Erde, in den Nachrichten nannten sie gerade Ushuaia mit minus 3,5 Grad den heute kaeltesten Ort der Republica Argentina.



Torres del Paine im Steno

7 11 2011

Sodele, jetzt war ich also im Nationalpark Torres del Paine wandern („Torres“ auf deutsch: Tuerme, wegen der bekanntesten Bergformation, die „Torres“ und „Paine“ kommt aus der indigenen Sprache „Tehuelche“ und bedeutet blau/tiefes blau/marines blau, fuer die Faerbung der Seen, Glaciare, des Himmels, bis hin zu den Waeldern und Steinen) .

Nur im ulmiblog, aktueller als das schwaebische Tagblatt, gibt es brandaktuell das Steno zur Tour:

Vortag, letzte Vorbereitungen:

Proviantkauf (1 Kilo Reis/1 Kilo Nudeln/1 Kilo Linsen/200-300 Gramm Erbsen/400 Gramm Quinoa/200 Gramm Erdnuesse/3 grosse gelbe Rueben/2 grosse Zwiebeln/4 kleine Kartoffeln/5 Stangen salzige Cracker/6 Stangen suesse Bredle, 2 davon Haferflocken-Bredle/500 Gramm Haferflocken/500 Gramm Muesli/1 Knolle Knoblauch/Gewuerze/Bisle Café/3 Paeckle Fertigsuppe/1 Buechse á 450 Gramm Gas, plus das Veschper fuer ersten Tag: Brot, 50 Gramm Salami, 3 Bananen, ein Apfel, 1 Birne, Frischkaese); alte Wasserflasche, nachgetankt oder direkt getrunken wurde aus allen moeglichen Baechle, Fluessen, Seen. Rucksack um unnoetiges Erleichtern und in bolivianischen Kartoffelsack packen, um ihn im Hostal zu lassen; Rucksack packen; letztes Abndmahl; Ich lerne noch 3 nette Italienerinnen kennen, die grad aus dem Park zurueck kamen und fototechnisch meine Rettung waren: Mein Kameraakku war schon schaetzungsweise zwei Drittel leer und da es ja fuer eine Batterie/Akku besser ist, ihn ganz leer zu machen vor dem aufladen, setzte ich mich an den Tisch und spielte 10 Minuten „Zoom rein, Zoom raus“, damit Akku leer wird. Dann Ladegeraet geschnappt und der grosse Schreck, welch Meisterleistung ich eben vollbracht hatte: Ladegeraet hatte ich ja in Bolivia neu gekauft und der Stecker passt in Chile nicht. Ich sah ich mich gedanklich schon am Highlight des Parkes sitzen mit leerwerdendem Akku. Also die Italienerinnen angeschnorrt und zum Glueck hatte die eine einen Adapter. Glueck gehabt. Nette Unterhaltung mit den Dreien, sie waren gleichzeitig am Kochen, die zweite Haelfte der Flasche meines Lieblings-Rotweins in Chile bei Pasta mit Tomaten-Zwiebel-Knoblauch-Thunfisch-Sosse genossen, fuer den Geist des Lebens.

Tag 1: Wandern 12-18 Uhr; von der Administration des Parkes zum Campamento Paine Grande; Wander-Zeit laut Karte des Nationalparkes 5 Stunden; 17,5 km; Campingplatzkosten 4500 Pesos Chilenos; Gasverbrauch Null, da es „Quincho“, Koch- und Esshuette mit Gasplatten gibt.

Mit mir stehen die netten David (Colombia) und Virginia (Toledo, España) zur Abholung durch den Bus zum Park bereit. Ich fahre bis zur letzten Haltestation des Buses, um, statt das schweineteure Uebersetzboot, um den See herumzuwandern. Dort kurzer Schnack mit der netten Dame des Info-Zentrums, Registrierung und den ordentlich schweren Rucksack (schaetzungsweise um die 20kg; fuer 6 Tage, plus 1, 2 Tage extra Essen geplant) geschultert. David aus Chillan, wohnhaft in Pucón, Chile, spricht mich an und so wandern wir den ersten Tag bis zum Campingplatz Paine Grande gemeinsam. Wetter Topp, Sonnenschein. Aufnehmen des Weges und ein strenger Wind aus noerdlichen Richtungen heisst uns willkommen und wir muessen gleich alles geben. In der Abendsonne kommen wir am Campingplatz an und suchen uns 2 schoene, windgeschuetzte Plaetzle, es blaest mittlerweile nicht mehr arg. In Torres del Paine sollte man sein Leichtbauzelt zusaetzlich sichern. Spontan bastel ich mir aus meinen Extraschnueren und 3 Steinen eine Stabilisierung des Zeltes. Das wird man auf den Bildern sehen. Steht bestimmt in keinem Reisefuehrer, denke schon darueber nach, Patent anzumelden. Wir nehmen eine schoene Dusche und kochen im Quincho. Da meine Tourernaehrung aus Linseneintopf besteht entsprechend lange Kochzeit und so werde ich kurz vor 22 Uhr drauf hingewiesen, dass um 22 Uhr normalerweise das Quincho geschlossen wird. Netter Einstand, halbe Stunde verspaetet koennen die Angestellten dann schliessen. David hat 2 Buechsen patagonisches Bier mitgeschleppt und schenkt mir eines. Das fuehre ich mir vor zu Bett gehen gemuetlich zu.

Tag 2: 9-14.30 plus 16.00-16.45; lt. Karte 6,25 Stunden; 15 + 3,5km; vom Campamento Paine Grande zum Campamento Los Guardas und von dort ohne Gepaeck noch Bisle weiter und zurueck; 0 Pesos Chilenos; Gasverbauch 1:15 Stunden

Fruehstueck letzte Banana zum Muesli plus Café; schwaebische Dampflok laeuft gut (heute alleine unterwegs) und muss trotz Linsen nicht zu viel dampfen (Achtung Wortspiel!); fast ganzer Tag windstill, sehr selten hier; spaeter maessiger Wind; Unterwegs treffe ich David und Virginia; Ankunft und gemuetlich Zelt aufbauen; noch Stueckle weiter hoch laufen, weiterer Campingplatz weiter oben laut Parkverwaltung geschlossen; mit Plastiktuete und dem noetigen laufe ich los. Niemand unterwegs und da kommen 2 Gestalten den Berg runter. Und wer ist es? Philipp und Giulia aus USA (er ausgewanderter Schweizer), die ich in El Chaltén kennengelernt hatte und paar Tage vor mir in den Park gingen; Wandern weniger anstrengend als gedacht, nur geringe Hoehenunterschiede. So koche ich nur einmal am Tag abends und vor langen Tagen, lasse ich was im Topf, das es am naechsten Tag gibt unterwegs; Groesste Anstrengung: schmerzende Schulter/Nacken; Hose reist und ich muss, statt den freien Abend zu geniessen, naehen. Ausserdem hats am kleinen Zeh eine Blase beschert. Nachts hats ca. 2-3 Grad, tagsueber ca. 10-15. Aber dank meiner Technik-Thermo-Dingsbums-Klamotten, hahaha, und meinem bis plus 7 Grad ausgeschriebenem Schlafsack, kein Problem.

Tag 3: 9-18.00; vom Campamento Los Guardas zum Campamanto Italiano; lt. Karte 8 Stunden; 22,6 km; 0 Pesos Chilenos; Gasverbrauch 1:00

Laufe mit Phillip und Giulia; erstmal an neuen Rythmus gewoehnen; Endlich mal Torres del Paine – Wetter und teilweise blaest es recht stark und spaeter regnet es leicht, ca. 2 Stunden; Wetter aber von hinten, auch wenn Wind einen manchmal aus Bahn wirft; Gegen Ende zieht es sich, ausserdem Landschaft nicht spektakulaer, es langweilt; Schulter/Nacken schmerzt, aber Turbo (…) schiebt; unterwegs treffen wir den Chilenen David. Herrlich die Wanderei und Zelterei. Bisle schade: teilweise englisch die vorherrschende Sprache beim Begegnen von Leuten auf den engen Wegle

Tag 4: 8.50-11.05, 12.20-12.40, 13.35-13.50; lt. Karte 3,5 Stunden; 9,5 km; Campamento Italiano zum Campamento Italiano, von dort ohne Gepaeck zum Aussichtspunkt und zurueck; 0 Pesos Chilenos; Gasverbrauch 1:00

Zum Fruehstueck gibt´s heisses Wasser von Phillip und den Café von mir; die beiden laufen gleiche Strecke, lassen Zelt aber am Campamento Italiano und laufen daher vor mir los; Starker Wind von schraeg vorne, aber ueberwiegend durch Wald geschuetzt; trotzdem wirft´s mich einmal fast um; gut in Form und so komme ich frueh an und bin der Erste und finde einen Topp Platz mit Schutzwall; am Aussichtspunkt Mittagessen, Bisle Hagel, 7 Grad; Zurueck vom Aussichtspunkt schlafe ich eine grosszuegige Siesta, 2,5 Stunden

Tag 5: 5.35-5.50; 6.25-6.40; 7.50-11.55; lt. Karte 6 Stunden; 15 km; morgens zum Aussichtspunkt, spaeter Campamento Británico zum Campamento Los Cuernos; 6000 Pesos Chilenos; Gasverbrauch 0:10 plus 1:10

Kurz vor 6 am Aussichtspunkt, sonst keiner da, Fruehstueck, ca. 3 Grad ueber Null; Spitzen der Berge und Wolken von Morgensonne beleuchtet; Auf Weg komme ich an den Straenden des Sees vorbei. Frueh Ankunft am Camping, dort lerne ich bei einem Schwaetzle ehemaligen Parkmitarbeiter Cristobal kennen; Nachmittags-Café und am Holztischle neben Zelt Sonne geniessen; Camping teurer als der andere, keine Kueche, Personal nicht besonders hilfsbereit/freundlich, Aggregat-/Pumpenlaerm, Steinboden, 2 Duschen und Klos fuer alle Campinggaeste, keine Infos angeschlagen; aber schoene Lage oberhalb des Sees und direkt unterhalb der Cuernos-Berge; Die zuvor schon in Wasser eingelegten Linsen platzen auf und gibts dann als Linsenschalen; Auf einem riesen Steinbrocken oberhalb des Camping geniess ich die Abendsonne bei Alejandra Guzman hoeren, mexikanische Schnulzensaengerin und kucke den kreisenden Voegeln zu, tolle Fotos der Abendstimmung ueber dem See

Tag 6: 8.00-14.45, 15.45-16.20, 17.10-17.50; lt. Karte ?, da Abkuerzung ohne Zeitangabe; Entfernung ?km; Campamento Los Cuernos zum Campamento Torres und spaeter ohne Gepaeck zum Aussichtspunkt der Torres-Berge; 0 Pesos Chilenos; Gasverbrauch 1:10

Morgens 6 Grad; Gemuetliches Laufen, zum und ins Tal „Ascencio“ steigts an, Tipp von Andrés und Cristóbal, die Abkuerzung zu nehmen und so spar ich mir den steilen Teil; so wird´s zum ersten Mal auf der Tour etwas anstrengender und um den Koerper Bisle mehr zu foerdern zoeger´ ich Mittagessen Bisle raus und esse am gemuetlichen Campamento Chileno; mittlerweile durch nur einmal kochen eine Menge gespart und so noch locker Essen fuer 1, 2 Tage extra; Unterwegs treffe ich Andrés (Parkangestellter, den ich im Hostal in Puerto Natales kennengelernt hatte), der die Parkangestellten am oberen Campingplatz mit Essen versorgte; Am Aussichtspunkt gegenueber der Torres-Berge Gruppe von Aussies, Schwiizern, Deutschen, die recht laermend unterwegs sind und mich plump fragen, ein Foto zu machen, als ich grad am Szene geniessen bin; Himmel wolkig, trotzdem beeindruckend vor der Berg-„Wand“ mit Gletschersee davor; Fitz Roy in Argentina gefiel mir aber besser

Tag 7: 5.00-5.35, 6.58-7.30, 8.10-12.00; lt. Karte 7 Stunden; 16,5km plus das Stueck hin und zurueck zum Aussichtspunkt; Gasverbrauch 0

5.35 zum Sonnenaufgang bin ich am Aussichtspunkt der Torres, bei schoenem Wetter faerben sich die Berge hier roetlich, wir hatten Wolken bei minus 2 Grad, aber sehr schoen, Berge halb in graue Wolken gehuellt und Wolken ziehen wie Rauch um Berge herum; zuerst sind nur 2 Typen da, die Fruehstueck machen; Viertelstunde spaeter kommt die Meute des Vortags und macht Krach, eine Schweizerin stellt sich erstmal vor mich als ich da auf meinem Steinle sass; als alle Weg sind, geniess ich bei mittlerweile eiskalten Haenden und leichtem Schneefall mein Muesli, zur Feier des letzten Tages extra gross und mit Erdnuessen; knapp 1,5 Stunden oben, dann zurueck Sachen packen; loslaufen bei Schneefall (den ich aber geniesse), kurz spaeter ziehts auf, Sonnenschein; Als sportliche Herausforderung lauf ich bis zum Punkt, wo die Busse zurueck nach Puerto Natales fahren, zuegig (Und spare mir so auch noch die 2000 Pesos fuer den Transferbus innerhalb des Parkes. Auf diesem Abschnitt seh ich noch ein witziges Viech). Dort sollte ich mich mit Andrés treffen, der an dieser Station (Laguna Amarga) arbeitet; Ich gebe den Café aus, er das heisse Wasser und bei einem netten Schwatz draussen an der Sonne verbring ich die 2 Stunden bis der Bus faehrt. Beim Abstieg noch ein brasilianisches Paaerle getroffen, das mich in mehr portugiesisch als spanisch nach dem ca. 4 Stunden entfernten (steil den Berg hoch) Aussichtspunkt gefragt hatte und glaub ich kaum Klamotten fuer das schnell wechselnde Wetter und wenig bis keine Verpflegung/Trinken dabei hatten. So was sah man aber oefter in den Tagen.

In Puerto Natales fahren wir noch durchs Rotlichtviertel mit Nachtclubs in den typischen kleinen chilenische Haeusle; Zum Abschluss gehe ich in einem Gringo-Schuppen (Eignerin ausgewanderte Schweizerin, Schulfreundin von Philipp) gut essen: Salat und Knoblauchbrot, teuerste Pizza des Schuppens, hausgemachte Mousse von Toblerone-Schokolade, Café cortado („geschnittener“ Café, letztendlich Kaffee mit Milch) und 3 Glaesle Roter, Geist des Lebens.

Fazit: Super Erfahrung, eine Woche zu wandern, zu zelten, alles mit dabei zu haben. Landschaft schoen und mit sehr viele Moeglichkeiten, die Zeit zu verbringen und tolle Zeltplaetze. (Berg-)Landschaft kann man auch an anderen Stellen so kennenlernen. Aber so konzentriert und vielfaeltig in einem Gebiet mit diesen Moeglichkeiten, sich eine Tour zusammenzubasteln, ist es wohl einzigartig. Fuer mich lief es in jeder Hinsicht perfekt und hatte sehr viel Glueck, in diesem Gebiet 7 Tage schoenes Wetter zu haben. Was wieder mit zurueck kam: Eine Stange salzige Cracker, halbe Zwiebel, gut 100 Gramm Quinoa, 0,5kg Linsen, 150 Gramm Erbsen, ca. 70 Gramm Haferflocken, ca. 50 Gramm Muesli, halbe gelbe Ruebe, ca. 250 Gramm Nudeln, Bisle Café, ca. 150 Gramm Reis, Stueckle Knoblauch

Nach meiner Wandertour in Bolivia bin ich hierher gekommen, mit der Absicht vielleicht 3-4 Tage zu wandern. Erste Blicke in die Karte des Nationalparks und ich dachte an 5 Tage. Die Gespraeche mit Andrés haben mir dann Luscht auf mehr gemacht, so dass ich fuer 6 Tage, mit Option fuer mehr, mein Essen plante. 7 Tage sind es dann geworden.

Adele aus Puerto Natales, immer noch topp Wetter, Sonnenschein, ca. 15 Grad. Morgen gehts Richtung Sueden, Puerto Natales.